Der Einsatz von Statusgebern zur Beobachtung des Siel- und Schöpfwerkbetriebs

Statusgeber liefern die Informationen über die Aktivität einer technischen Einrichtung. Im Küstengebiet wurden einige Siele und Schöpfwerke mit Statusgebern ausgestattet, über die letztlich eine automatische und kontinuierliche Schätzung von Abflüssen, Pump- und Sielmengen in hoher zeitlicher Auflösung möglich ist. An einem Beispiel werden die Ergebnisse präsentiert.

Die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Betriebsstelle Aurich, an einigen Siel- und Schöpfwerken verwendeten Statusgeber teilen im einfachsten Fall mit, ob Sieltore geöffnet oder geschlossen oder die Pumpen eines Schöpfwerks aus- oder eingeschaltet sind. Zusätzlich dazu wird der Außen- und Binnenwasserstand übertragen. Je detaillierter die Informationen sind, desto besser ermöglichen diese einen Überblick über die aktuellen hydrologischen Randbedingungen und dem daraus resultierenden Einsatz der für die Entwässerung  bestimmten Einrichtungen. Der Status wird von den Sensoren als Zeitreihe aufgenommen, vor Ort gespeichert und einmal täglich über eine Datenfernübertragung automatisch abgerufen. Ein manueller Abruf der Daten, die in einer zeitlichen Auflösung von fünf Minuten vorliegen, ist dabei jederzeit möglich. Bei der Modernisierung der elektrotechnischen Komponenten der Siele und Schöpfwerke, bei der z. B. eine dem heutigen Stand der Technik entsprechende automatische Steuerung eingebaut wird, bietet sich die Möglichkeit zur Einrichtung einer Schnittstelle, an der ein erweiterter Umfang an Statusinformationen übergeben  wird. Neben den o. g. Basisinformationen kann dann z. B. auch mitgeteilt werden, ob das Siel vollständig oder nur zum Teil geöffnet ist. Auch der Pumpenbetrieb ist genauer zu charakterisieren, z. B. über die Höhe der Stromaufnahme, über die Umdrehungszahl und über die Flügelstellung. Während über eine kontinuierliche Strömungsmessung am Mündungsbauwerk direkt auf den zeitlich variablen Abfluss geschlossen werden kann, stellen Statusgeber diese Information zwar nur indirekt zur Verfügung und es ist zu beachten, dass die Schätzung der Abflüsse über einzelne Vergleichsmessungen zu verifizieren ist. Ein Vorteil der Statusgeber ist allerdings, dass sich diese günstig einrichten lassen und deren Betrieb zuverlässig und wartungsarm ist.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 09 (September 2022)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Andreas Engels

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