Machbarkeitsstudie zum Wassermengenmanagement zwischen Oste und Elbe

Die wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich durch den Klimawandel auch im Einzugsgebiet zwischen Oste und Elbe verändern. Dabei stehen die Bewirtschaftung des verfügbaren Wasserdargebots und ein angepasstes Wassermengenmanagement im Vordergrund. Die Effektivität der erforderlichen finanziellen Ressourcen und der baulichen Maßnahmen ist sicherzustellen, wobei die Akzeptanz bei den verschiedenen Interessengruppen und in der Öffentlichkeit erreicht werden muss. Über die Konzeption eines neuen Verbindungsgewässers mit Wasserspeicher wird berichtet.

Durch den Klimawandel werden sich die wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Land Niedersachsen und somit auch im Kehdinger Land zwischen Oste und Elbe verändern. Lang anhaltende Trockenwetterperioden im Sommer werden sich mit extremen Starkregenereignissen und zunehmenden Überflutungen abwechseln. Der aktiven Bewirtschaftung des verfügbaren Wasserdargebots wird daher eine wachsende Bedeutung zukommen. Durch ein vorausschauendes und zielgerichtetes Wassermengenmanagement soll eine optimierte Bewirtschaftung des verfügbaren Wasserdargebots erreicht werden. Durch die multifunktionale Ausrichtung und Gestaltung soll ein Mehrfachnutzen der eingesetztenfinanziellen Ressourcen und der notwendigen baulichen Maßnahmen sichergestellt und eine weitgehende Akzeptanz beiden verschiedenen Interessengruppen und in der Öffentlichkeit erreicht werden.

Projektansatz
Der zentrale Maßnahmenansatz besteht in der Schaffung eines neuen Verbindungsgewässers von der Oste bis in die nördlichen Verbandsgebiete des Unterhaltungsverbandes Kehdingen (UHV Kehdingen). Dieses Gewässer dient der Entnahme von salzfreiem Wasser aus der Oste und einer Überleitung in den Bereich Kehdingen. Dort kann das Wasser weiterverteilt und für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar gemacht werden. Ergänzt wird das Verbindungsgewässer durch die Anbindung eines Speicherraums zum Rückhalt überschüssigen Wassers nach langanhaltenden oder intensiven Niederschlagsereignissen. Dies ermöglicht eine Zwischenspeicherung des anfallenden Niederschlagswassers zur Entlastung der Entwässerungsgräben und Schöpfwerke. Zugleich kann dieses Wasser in späteren Trockenwetterperioden wieder in das System zurückgeführt werden und für die Nutzung in der Landwirtschaft und zugleich auch für die ökologisch vorteilhafte Einhaltung von Mindestwasserständen in den Gewässersystemen genutzt werden (Bild 1 und Bild 2). Die begleitenden Unterhaltungswege können auch für die Naherholung als Fuß- und Radwanderwege zur Verfügung gestellt werden. Durch die Anlage von Informationstafeln an geeigneten Aussichtspunkten werden zu dem Orte des Naturerlebens und der Umweltbildung geschaffen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06 (Juni 2022)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Heinrich Reincke
Robert Nicolai
Guido Majehrke

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