Integrierte Regenwasserbewirtschaftung für eine wassersensible Freiraumgestaltung

Durch die Zunahme von Starkregenereignissen und den damit einhergehenden Zielkonflikten bei der Umsetzung einer gefahr- und schadlosen Ableitung der Oberflächenabflüsse kommen die „konservativen“ Entwässerungsstrategien an ihre Grenzen. Es sind deshalb interdisziplinäre Lösungen gefragt, welche gemeinschaftlich zu erarbeiten sind. Vorgestellt wird eine Arbeitshilfe für die Stad tund Landschaftsplanung zur Stützung einer ganzheitlichen und nachhaltigen Konzeption für die Regenwasserbewirtschaftung.

Mit dem voranschreitenden Klimawandel und der damit einhergehenden Häufung an Starkregenereignissen einerseits und der Zunahme an hochsommerlichen Hitzeperioden andererseits, werden insbesondere die Städte gefordert sein, sich künftig noch mehr an Extremwetterereignisse anzupassen. Die zunehmende Urbanisierung und die damit verbundene Zunahme versiegelter Flächen erhöhen den Oberflächenabfluss und bringen damit den lokalen Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht. Der derzeitige Kenntnisstand in Forschung und Praxis zeigt, dass den Herausforderungen der zukunftsfähigen Regenwasserbewirtschaftung (RWB) und Überflutungsvorsorge bei extremen Niederschlagsereignissen mit integrierten Planungskonzepten begegnet werden kann [4], [5]. In der Arbeitshilfe werden Regelwerke und Leitfäden der Siedlungswasserwirtschaft in kompakter und übersichtlicher Weise für fachfremde Disziplinen (Stadt- und Freiraumplaner sowie Architekten) aufbereitet und zusammengestellt, um den Austausch bereits vorhandener Informationen zwischen den verschiedenen Fachbereichen zu verbessern und deren Nutzung bei der Planung zu ermöglichen [1]. Dabei werden wesentliche Handlungsmuster anwendungsorientiert und benutzerfreundlich in Fließschemata visualisiert und als Checklisten zusammengefasst. Zusätzlich kann eine Berechnung der Wasserbilanz, wie sie derzeit im Entwurf des DWA-Merkblatt M102-4 veröffentlicht ist, von Hand oder mit dem Programm WABILA durchführt werden. Damit lässt sich die Wasserbilanz des bebauten Zustands mit dem des unbebauten Zustands vergleichen und Rückschlüsse auf die Effektivität verschiedener Entwurfsvarianten einer RWB ziehen. Es können verschiedene Entwurfskonzepte mit einander verglichen werden und anschließend fundierte Aussagen zu der Nachhaltigkeit einer zukünftigen Stadt- und Freiraumplanung getroffen werden. Eine detaillierte Beschreibung der Berechnung inklusive Berechnungsbeispielen lässt sich im Gelbdruck des DWA-Merkblatts M102-4 nachlesen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 03 (März 2022)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Lucie Haas

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