Im Jahr 2020 stellten die Bundesländer Niedersachsen und Bremen den Generalplan Küstenschutz Teil 3 – Schutzdeiche fertig. Mit diesem Plan werden die Küstenschutzstrategie der Länder für die oberhalb der Sturmflutsperrwerke gelegenen fast 600 km gezeitenbeeinflussten Deiche fortgeschrieben und erforderliche Maßnahmen aufgezeigt. Gleichzeitig bildet der Plan ein Kernelement des Hochwasserrisikomanagements und der Klimaanpassungsstrategie im Küstenschutz. Wesentliche Elemente des Plans werden vorgestellt.
Für die Länder Niedersachsen und Bremen stellt der Schutz vor Sturmfluten eine Aufgabe von existentieller Bedeutung dar. In dem betroffenen insgesamt ca. 6.900 km² großen Siedlungs- und Wirtschaftsraum leben ca. 1,6 Mio. Menschen. In Niedersachsen und Bremen werden fast 218 Mrd. Euro an Sachwerten durch Küstenschutzanlagen mit einer Gesamtlänge von fast 1.300 km geschützt. Die Generalpläne Küstenschutz beschreiben die Küstenschutzstrategie zur Sicherung der Küstengebiete gegen Überflutung und Erosion und stellen die für deren Umsetzung erforderlichen Maßnahmen in einer Gesamtschau dar. Ziel ist es, die Küstenregion als Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraum mit ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft langfristig für eine nachhaltige Nutzung zu sichern. Die Generalplanung bildet damit einen Kernbaustein des Hochwasserrisikomanagements für die Küstengebiete in Niedersachsen und Bremen. Eine große Herausforderung für die Zukunft bilden die Folgen des Klimawandels, für die eine nachhaltige Anpassungsstrategie in der Generalplanung definiert und fortgeschrieben wird.
Im Jahr 2020 stellte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als Landesoberbehörde in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und der Freien Hansestadt Bremen vertreten durch die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) den „Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen – Schutzdeiche“ fertig [1]. Gemeinsam mit den Generalplänen für die Festlandsküste und die Ostfriesischen Inseln bildet dieser einen Kernbaustein des Hochwasserrisikomanagements für den Küstenschutz in Niedersachsen und Bremen [2], [3].
Die Generalpläne Küstenschutz stellen die Küstenschutzstrategie in Niedersachsen und Bremen sowie deren fachlichen und rechtlichen Rahmen dar, geben einen vollständigen Überblick über die vorhandenen Küstenschutzanlagen sowie die definierten fachlichen Standards und zeigen Handlungsbedarfe auf. Der Beitrag stellt die Schutzdeiche als unverzichtbares Element des Küstenschutzes vor und gibt einen Überblick über die wesentlichen Elemente des Generalplans Küstenschutz Niedersachsen/Bremen, Teil 3 – Schutzdeiche.
Funktion von Schutzdeichen
Nach der Sturmflut vom 31. Januar/1. Februar 1953 mit mehr als2.000 Toten in den Niederlanden, Belgien und Großbritannien sowie der Sturmflut vom 16. und 17. Februar 1962 mit mehr als300 Toten in Deutschland verstärkten die Länder Niedersachsen und Bremen ihre Anstrengungen im Küstenschutz erheblich. Als Folge besteht heute das höchste bisher erreichte Sicherheitsniveau für die überflutungsgefährdeten Küstengebiete. Zugleich veranschaulichten weitere sehr schwere Sturmfluten, wie am 3. Januar1976, am 28. Januar 1994, am 10. Januar 1995, am 1. November 2006 und am 6. Dezember 2013, die stetige Gefährdung.
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Quelle: | Wasser und Abfall 07 (Juli 2021) | |
Seiten: | 0 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Prof. Frank Thorenz Jörg Drosten Dipl.-Ing. Martin Ast Wilhelm Koldehofe | |
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