Noch immer gibt es weltweit viele Regionen, in denen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben – so etwa im Begu-Tal im Inland des ostafrikanischen Landes Eritrea. Technik ohne Grenzen e. V. und das lokale Water Resource Department arbeiten daher an einer nachhaltigen
Lösung, um die kritische Wassersituation vor Ort zu entspannen: ein Wasserspeicher, der auf der bewährten Sandspeichertechnik beruht, aber in dieser Größenordnung und Form noch nie umgesetzt wurde. Die vielen Hürden werden dabei in enger Zusammenarbeit mit der lokalen
Bevölkerung genommen.
Das Begu-Tal im Hochgebirge Eritreas ist eines der am stärksten von Wassermangel betroffenen Gebiete am Horn von Afrika.
Wie der Großteil des Landes ist auch das 100 km nordöstlich der Hauptstadt Asmara gelegene, semi-aride (markante Trockenzeit mit etwa drei bis fünf feuchten Monaten) Begu-Tal von Subsistenzlandwirtschaft geprägt. Das Tal ist von entwaldetem Granitgebirge umfasst und durchzogen von trockenen, sandigen Flussbetten.
Während der jährlichen Regenzeit von Juli bis Oktober fallen in Begu im Durchschnitt insgesamt 406 mm Niederschlag, aufgeteilt auf wenige Starkregenereignisse. Zum Vergleich: In Deutschland haben wir laut Deutschem Wetterdienst einen Jahresniederschlag von ca. 735 mm, der sich jedoch mehr oder weniger auf das ganze Jahr verteilt.
Während der Starkregenereignisse strömt das Regenwasser die Gebirgshänge Begus in großer Geschwindigkeit herunter und spült dabei eine große Menge an erodierten Sedimenten ins Tal. Kurz- bis mittelfristig verschlammen durch die Ablagerung der erodierten Sedimente traditionelle Dämme – teilweise sogar während des Baus. Außerdem sickert aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit nur ein kleiner Anteil des Niederschlags in den Boden, was die mangelnde Wiederauffüllung des Grundwassers erklärt und zu sinkendem Grundwasserspiegel führt. Dies hat versiegende Brunnen zur Folge, wodurch die Wasserspeichermöglichkeiten des Tals nicht ausreichen, um die neun Monate andauernde Trockenzeit zu überbrücken. So müssen die auf elf Dörfer verteilten, knapp 4 000 Einwohner Begus bis zu 15 km zurücklegen, um mithilfe von Eseln Wasser für den täglichen Bedarf aus den wenigen verbleibenden Wasserquellen zu holen. In den letzten Jahren sind sie zunehmend auf Wasserlieferungen der Regierung per LKW angewiesen. Wasserverfügbarkeit und -nutzung ist dadurch ein allgegenwärtiges, hoch sensibles Thema für die lokale Bevölkerung.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 12 (Dezember 2020) | |
| Seiten: | 2 | |
| Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
| Autor: | Reinhard de Lucas Murillo de la Cueva | |
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deltaförmigen Transportkörper, der im Stausee langsam zur Talsperre wandert. Der Sand wird überwiegend in Suspension transportiert und bei den vornehmlich kleineren Stauräumen bis hin zum Absperrbauwerk abgelagert. Der Sedimenteintrag verringert den Stauraum z. T. deutlich. Da Kies im Wesentlichen als Geschiebe und Sand primär als Suspension in den Stauraum eingetragen werden, müssen diese morphodynamischen Prozesse im physikalischen Modell unterschiedlich betrachtet werden. Im Rahmen von zwei Consulting-Projekten an Talsperren in Chile wurden morphodynamische Experimente für Stauräume durchgeführt mit dem Ziel, die Stauraumverlandung durch eingetragenes Sediment aus Kies und Sand zu reduzieren. Als Modellsediment wurde eine Mischung aus Sand und Kunststoffgranulat verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass mit den getesteten innovativen Verfahren im physikalischen Modell die Baggerungen im Stausee deutlich reduziert werden konnten.
