Feuerwehren im Starkregeneinsatz: Defizite und Lösungsansätze am Beispiel der Feuerwehr Kaiserslautern

Bei den Feuerwehren und im Katastrophenschutz allgemein gibt es häufig keine bzw. unzureichende Einsatzkonzepte für Starkregenereignisse. Bestehende Defizite im Umgang mit Starkregenereignissen wurden am Beispiel der Feuerwehr (Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr) Kaiserslautern ermittelt. Im Rahmen dieses Artikels werden Lösungsansätze für einen besseren
und effektiveren Umgang im Starkregeneinsatz dargelegt.


1 Einführung

In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Zunahme von Starkregenereignissen in Deutschland beobachtet. Eine Fortsetzung dieses Trends wird im Zusammenhang mit dem Klimawandel erwartet [1]. Bei Starkregenüberflutungen ist die kommunale Ebene in der Handlungsverantwortung [2]. Für die praktische Umsetzung der Gefahrenabwehr in den Kommunen sind vorrangig die Feuerwehren zuständig.

Der Umgang der Gefahrenabwehr mit Extremwetterereignissen, wie Starkregen, wurde in den letzten Jahren viel diskutiert. Im Jahr 2008 wurde die Arbeitsgruppe „Klimawandel und Anpassung im Katastrophenschutz" gegründet, bei der unter der Moderation des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Vertreter von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Hilfsorganisationen den Umgang mit den Folgen von vermehrt auftretenden Starkregenereignissen diskutieren. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe fließen in das Querschnittsthema Bevölkerungsschutz in der Deutschen Anpassungsstrategie, die einen allgemeinen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland bietet und ein breites Spektrum an Handlungsfeldern, wie z. B. Finanzwirtschaft und biologische Vielfalt, aufweist [2], [3]. Bundesweit haben sich in den letzten Jahren viele Kommunen intensiv mit dem Umgang von Starkregenereignissen beschäftigt, an denen auch Akteure der Feuerwehr beteiligt sind [4]. Der Umgang mit Extremwetterereignissen liegt in der Verantwortung der Katastrophenschutzbehörden der Länder und Kommunen [2]. Obwohl sich beispielsweise auch die Gefahrenabwehr in Rheinland-Pfalz derzeit umfassend mit der Thematik Starkregen beschäftigt, liegen für Starkregenereignisse in der Regel noch keine spezifischen Einsatzkonzepte vor, wie es bei Ereignissen wie Überschwemmungen an großen Flüssen, Stürmen oder Dürren der Fall ist. Damit sind viele Einheiten der Gefahrenabwehr nicht ausreichend geschult und vorbereitet, um Starkregenereignisse jederzeit zielführend bewältigen zu können [7].

Im Folgenden wird die aktuelle Vorgehensweise der Feuerwehr Kaiserslautern bei Überflutungen durch Starkregenereignisse vorgestellt und erfolgsversprechendere Bewältigungsstrategien vorgeschlagen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 12 (Dezember 2019)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Mike Kopp
Malte Zeddies

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Die Risikoanalyse im Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Starkregenereignisse können große Schäden verursachen und sind zudem räumlich sowie zeitlich schwer vorhersagbar. Eine vorsorgende Betrachtung der potenziellen Risiken und des sich ergebenden Handlungsbedarfs ist daher grundlegend, um Risiken zu mindern sowie im Ereignisfall schnell und zielgerichtet handeln zu können. Mit dem Anhang 6 - Risikoanalyse - zum Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg wird Kommunen und Fachexperten eine praxisnahe Anleitung für die kommunale Risikoanalyse zur Verfügung gestellt.

Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte - essentieller Baustein des Hochwasserrisikomanagements in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
In den letzten Jahren ist bei der Hochwasservorsorge vermehrt die Vorsorge vor Starkregenereignissen in den Vordergrund getreten. Wichtiges Ziel ist hierbei die Verringerung des Schadenspotenzials in betroffenen Gebieten sowie das möglichst schadfreie Ableiten der Starkregensturzfluten. Seit 2014 unterstützt daher das Land seine Gemeinden und Städte dabei, ein örtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept in Angriff zu nehmen. Ziel ist eine Bewusstseinsschärfung für die Gefahren des Hochwassers sowie die Umsetzung der in den Konzepten entwickelten Maßnahmen. Die Hochwasserpartnerschaften, das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge (IBH) und das neu gegründete Kompetenzzentrum für Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH) auf Ebene der Oberen Wasserbehörden sind hierbei wichtige Institutionen und Ansprechpartner für die Kommunen. Aktuell erarbeiten bereits über 600 Kommunen ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept - etliche sind bereits fertig gestellt. Die Kosten für die Aufstellung werden mit bis zu 90 %, die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen mit bis zu 60 % von der Wasserwirtschaftsverwaltung gefördert. Das Voranbringen und die Unterstützung bei der Umsetzung des Hochwasserrisikomanagements stehen damit beim Vorgehen in Rheinland-Pfalz an erster Stelle.

Risikovorsorge bei Überschwemmungen - eine Gemeinschaftsaufgabe
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Ob Orkane, Hagel oder Starkregen - die Schäden für Privatpersonen und Gewerbetreibende nehmen immer wieder existenzbedrohende Ausmaße an. Zugleich werden wir künftig in Deutschland häufiger mit extremen Wetterlagen rechnen müssen. Wenn wir die Risiken beherrschen wollen, werden Prävention, Vorsorge und Aufklärung immer wichtiger. Versicherer arbeiten dafür - aber auch jeder Versicherte sowie der Staat müssen Ihrer Verantwortung nachkommen.

Starkregenrisikomanagement auf lokaler Ebene im europäischen Kontext
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Starkregenereignisse können auch abseits von Flüssen zu Überflutungen mit extremen Schäden führen. Im Projekt Rainman haben sich Institutionen aus sechs mitteleuropäischen Ländern vorgenommen, das Management der starkregenbedingten Risiken zu unterstützten. Unter Berücksichtigung der Bedarfe und Anforderungen der Praxis auf lokaler und regionaler Ebene sowie der sehr unterschiedlichen regionalen und nationalen Herangehensweisen entwickelt das Projekt Werkzeuge zum integrierten Starkregenrisikomanagement für die mehrsprachige Rainman-Toolbox.

Nutzung von Radardaten im Starkregenrisikomanagement in Baden- Württemberg
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Im Handlungskonzept des Kommunalen Starkregenrisikomanagements in Baden-Württemberg ist das Krisenmanagement eine der wichtigsten Aufgaben. Quantitative online Radardaten sind für das Krisenmanagement bei Starkregen von hohem Wert, und werden daher in Baden-Württemberg in Rahmen von FLIWAS3 bereitgestellt. Allerdings sind diese Daten relativ neu und für Nutzer auch ungewohnt. Es gibt Unsicherheiten, ob die Qualität für Onlinenutzung ausreicht und wie die Werte bewertet werden sollen bzw. wie sie ins Krisenmanagement eingebunden werden können. In diesem Beitrag wird die Qualität der bereitgestellten Daten aufgrund der Präkalibrierung beschrieben. Aus den derzeit laufenden umfangreichen Arbeiten zur Integration der Radardaten in die Hochwasserbewältigung in Baden-Württemberg wird die Erstellung einer Interpretationshilfe vorgestellt.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...