Diskussionsbeitrag zur Abströmung einer Wasserkraftanlage und deren Interaktion mit der Leitströmung aus einer Fischaufstiegsanlage

Im Rahmen der vorgestellten Untersuchungen wird auf den Aspekt der Auffindbarkeit des Einstiegs in eine Fischaufstiegsanlage in direkter Nachbarschaft der Turbinenabströmung einer Wasserkraftanlage sowie deren Interaktion eingegangen. Es werden dabei unterschiedliche Möglichkeiten der Anbindung der Fischaufstiegsanlage mit einer durchgehenden Sohle über eine Berme unterschiedlicher Neigung und Ausgestaltung zur Verringerung bzw. Vermeidung eines Sackgasseneffektes diskutiert, deren Einflüsse auf die Leitströmung aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten erörtert.

Im Rahmen der vorgestellten Untersuchungen wird auf den Aspekt der Auffindbarkeit des Einstiegs in eine Fischaufstiegsanlage (FAA) in direkter Nachbarschaft der Turbinenabströmung einer Wasserkraftanlage (WKA) sowie deren Interaktion eingegangen [4]. Als exemplarisches Beispiel wurde dabei der Standort Wallstadt/Main herangezogen, wobei sich die Fragestellungen im Grunde auf viele andere Standorte übertragen lassen.

Die Staustufe Wallstadt am Main südlich von Aschaffenburg, bestehend aus Wehranlage, Schleusen und einer bestehenden FAA, ist im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), die die Staustufe betreibt. An dieser Staustufe betreibt die Uniper eine WKA am rechten Ufer auf Basis eines Betriebsführungsvertrags, Eigentümer ist die Rhein-Main-Donau AG. Die bestehende linksufrige FAA entspricht aufgrund ihrer Lage fernab der durch das Kraftwerk verlaufenden Hauptströmung (Auffindbarkeit) und unzureichenden Dimensionierung (Passierbarkeit) nicht den aktuellen Regeln der Technik und ist in ihrer Funktion wesentlich eingeschränkt [1].

Zur Verbesserung der ökologischen Situation und zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit ist im Rahmen des bundesweiten Konzepts „Erhaltung und Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Bundeswasserstraßen" [2] der Neubau und Betrieb mehrerer FAA geplant. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) sind vom zuständigen Bundesministerium beauftragt worden, die Planungen zu begleiten und wissenschaftlich zu unterstützen. Mit der Planung der FAA Wallstadt wurde 2013 die ARGE Fichtner Water & Transportation GmbH (FWT) und Arcadis Deutschland GmbH beauftragt, bei der FWT federführend ist.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2019)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Prof. Dr.-Ing. Stephan Heimerl
Elena Staber

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