Neue Talsperren-Projekte in landschaftlich wertvollen Gebieten können ein hohes Konfliktpotenzial haben aufgrund ihrer ökologischen und landschaftlichen Auswirkungen sowie konkurrierenden Wassernutzungen. Der Artikel untersucht Einflüsse auf die soziale Akzeptanz beim Projekt Trift in der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Akzeptanz durch das Zusammenspiel von Meinungen einzelner Akteursgruppen zu bestimmten Faktoren sowie durch komplexe, polyzentrische Prozesse auf verschiedenen Ebenen entwickelt. Dies sollte bei der Planung von Talsperren beachtet werden.
1 Soziale Akzeptanz von Talsperren
Neue Talsperrenprojekte weisen aufgrund ihrer ökologischen und landschaftlichen Auswirkungen und konkurrierender Wasser nutzungen, z. B. stromaufwärts Wasserkraftnutzung und stromabwärts Bewässerungsansprüche, ein hohes Konfliktpotenzial auf [1]. Dennoch haben in den letzten Jahren in der Schweiz neue Talsperrenprojekte in wertvollen Landschaften Konzessionen und Baubewilligungen erhalten [2]. Das weltweite Problem der sozialen Akzeptanz von erneuerbaren EnergieProjekten, wie Wind und Solarenergie, ist umfassend dokumentiert. Forschung hinsichtlich Wasserkraftprojekten ist in der Literatur jedoch wenig vertreten und es ist unklar, welche Bedingungen zur sozialen Akzeptanz neuer Talsperren in einer wertvollen Landschaft führen [3]. Eine Studie vom Schweizerischen Bundesamt für Energie identifiziert relativ allgemein ökologische, ökonomische, soziale und räumliche Faktoren als Hindernisse für den Ausbau von Wasserkraft [4]. Ergebnisse einer Studie basierend auf einer Umfrage in der Schweiz haben ergeben, dass ökologische Auswirkungen und eine lokale Eigentümerschaft des Wasserkraftunternehmens die wichtigsten Faktoren sozialer Akzeptanz sind [3]. Systematische Erkenntnisse über die Einflüsse auf die soziale Akzeptanz von konkreten Talsperrenprojekten in der Schweiz sind jedoch bisher nicht vorhanden. Hierzu trägt der vorliegende Artikel bei und untersucht anhand des aktuellen Talsperrenprojekts Trift im Berner Oberland, Schweiz, die EinflussFaktoren sozialer Akzeptanz. Hierfür wird der Prozess des Projekts in verschiedene Phasen unterteilt,
in denen jeweils unterschiedliche Akteure beteiligt sind und verschiedene Dimensionen der sozialen Akzeptanz eine Rolle spielen. Anschließend wird exemplarisch die Phase des partizipativen Prozesses vertieft, um das komplexe Zusammenspiel der Entstehung sozialer Akzeptanz aufzuzeigen. Der Artikel behandelt hierbei die folgende Forschungsfrage: Welche Faktoren und Prozesse beeinflussen die soziale Akzeptanz eines Talsperrenprojekts in einer wertvollen Landschaft und sollten bei der Planung neuer Talsperren berücksichtigt werden?
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 04 - 2019 (Mai 2019) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Elke Kellner | |
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dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie hinsichtlich anderer Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung und Ausbeutung der Zonewie der Energieerzeugung ausWasser, Strömung undWind (Art. 56 Abs. 1 lit. aSRÜ).FlankiertwerdendieseRechtedurchPflichten, nicht nur durch die inkorporierte rechtliche Verpflichtung zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, sondern auch zum Schutz (protection) derMeeresumwelt, wozu das SRÜ entsprechende Hoheitsbefugnisse gewährt (Art. 56 Abs. lit. b iii SRÜ).
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