Nach derzeitigem Stand der Technik werden Leitrechen-Bypass-Systeme mit lichten Weiten zwischen 10 und 15 mm für den technischen Fischschutz und Fischabstieg an Wasserkraftanlagen empfohlen. Für mittlere und große Laufwasserkraftanlagen gibt es bezüglich der Gewährleistung des Fischschutzes jedoch noch starke Wissensdefizite. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse von Verhaltensuntersuchungen am Seilrechen, einem neuen Leitrechen-Konzept mittels horizontal gespannter Stahlseile, vorgestellt.
Flusskraftwerke verzögern bzw. verhindern stromabwärts gerichtete Wanderungen von Fischen, sofern geeignete Maßnahmen zum Fischschutz und Fischabstieg fehlen. Darüber hinaus können Fische bei einer Turbinenpassage, abhängig von Turbinentyp und -betrieb, verletzt oder getötet werden. Bislang gibt es gute Erfahrungswerte hinsichtlich der Anwendung von Horizontal-Leitrechen-Systemen oder Vertikal-Flachrechen-Systemen mit lichten Stabweiten zwischen 10 und 20 mm. Im Idealfall halten sie Fische vom Turbineneinlauf fern und leiten sie in Richtung eines in unmittelbarer Nähe positionierten Fischabstiegs. Diese Systeme bewähren sich bisher vor allem an Wasserkraftanlagen kleiner und mittlerer Größe. An großen Anlagen sind Feinrechen durch hohe Ausbauabflüsse, technische und betriebliche Probleme (bspw. Verlegungsproblematik, hydraulische Verluste) sowie hohe Investitionen und Betriebskosten bislang noch nicht umsetzbar. Hier kommen derzeit nur alternative Lösungen, wie beispielsweise die Anordnung fischfreundlicher Turbinen, ein an die Abwärtswanderung angepasstes Betriebsmanagement der Wasserkraftanlage (z. B. Passage über das Wehrfeld, optimierter Turbinenbetrieb) oder Fisch-Transport-Systeme in Frage. Diese Maßnahmen sind je nach Standort, Anlagentyp und zu schützenden Fischarten jedoch nur eingeschränkt anwendbar, weshalb bisher im Bereich der mittleren und großen Laufwasserkraftanlagen kein Stand der Technik zur Verfügung steht. Erhebliche Wissensdefizite liegen ebenfalls hinsichtlich des generellen Fischverhaltens potamodromer Fischarten und kleiner Größenklassen an Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen vor [2]. Aufgrund vieler offener Forschungsfragen und des dringenden Handlungsbedarfs im Hinblick auf die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beschäftigen sich derzeit einige Forschungsgruppen im deutschsprachigen Raum mit diesem Thema. Nachfolgend werden die Ergebnisse von umfangreichen Verhaltensuntersuchungen an einem neuen Fischschutz- und Fischleitkonzept vorgestellt und diskutiert.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 2/3 - 2019 (März 2019) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Heidi Böttcher Dipl.-Ing. Bernhard Zeiringer Dipl.-Ing. Dr.techn. Barbara Brinkmeier Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Aufleger | |
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