Netz- und Schadenstatistik Wasser – Ergebnisse aus den Jahren 2013 bis 2015

Die hier vorliegenden Auswertungen haben die Autoren in Absprache mit den Vertretern von Versorgungsunternehmen im DIN/DVGW-Gemeinschaftsarbeitsausschuss (dem früheren Technischen Komitee) „Wassertransport und -verteilung“ und dem zuständigen Projektkreis durchgeführt. Grundlage sind Daten aus den Berichtsjahren 2013 bis 2015. Der DVGW hat bislang vier Auswertungen der DVGW-Schadenstatistik für die Jahre 1997 bis 1999, 1997 bis 2004, 2006 bis 2009 und 2010 bis 2012 veröffentlicht.

Aufgrund der Erfahrungen der letzten Auswertungen wurde die Erfassungsgrundlage der Netz- und Schadenstatistik angepasst und vereinfacht. Das DVGW-Arbeitsblatt W 402-B1 bildet die aktuelle Grundlage, um den Zustand von Wasserverteilungsanlagen objektiv beurteilen und nachvollziehbare Entscheidungen zur Instandhaltung treffen zu können. Die bereits bei der Dateneingabe systemisch implementierte Datenplausibilisierung hat dafür gesorgt, dass vollständigere und belastbarere Daten für die Auswertung zur Verfügung standen. Die Teilnehmerquote entspricht den bisherigen Erwartungen und liegt auf vergleichbarem Niveau mit den vorherigen Auswertungen. Erstmals werden die Rehabilitationsquoten in den einzelnen Bundesländern dargestellt.

Die Auswertungen der gemeldeten Daten der Jahre 2013 bis 2015 zeigen, dass die Schadensraten im Bundesdurchschnitt auf einem niedrigen Niveau liegen. Insbesondere die Schadensraten der Anschlussleitungen befinden sich in allen Bundesländern auf einem Niveau, das deutlich unter dem Grenzwert „niedrig“ nach dem DVGW-Regelwerk liegt. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und Werkstoffgruppen: So sind die Schadensraten bei Grauguss und Stahl ohne hochwertigem KKS (sowohl Haupt- und Versorgungsleitungen als auch Hausanschlussleitungen) im Vergleich zu anderen Materialien am höchsten.

Die bundesweit durchschnittliche Rehabilitationsquote befindet sich – bei einer gleichzeitig weiter zurückgegangenen Schadensrate – im niedrigen Bereich von ca. 0,76 Schäden pro Leitungskilometer, 0,67 Prozent bei den Haupt- und Versorgungsleitungen. Die Daten zu Rehabilitationsquoten wurden hier erstmals einbezogen und lassen in Kombination mit den Daten der Schadensraten die Vermutung zu, dass Wasserversorgungsunternehmen Leitungen genau dann auswechseln, wenn es die Umstände tatsächlich erfordern. Das DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 B1 wird voraussichtlich eine Anpassung der Datenerfassung für Absperrarmaturen und Hydranten nach sich ziehen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2017 (März 2017)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Petra Maler
Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Frank Dietzsch

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