Bodenerosion und Oberflächenabfluss sind Ursachen für eine zum Teil erhebliche Belastung der Oberflächengewässer durch Stoffeinträge, insbesondere durch Phosphat. Dieses gilt in Süßwasser-Ökosystemen als Minimum-Regler hinsichtlich der Eutrophierung und spielt daher eine erhebliche Rolle bei der Einstufung der Gewässerqualität. Zum Schutz der Gewässer gilt es, weitere innovative Schutzmaßnahmen im Uferbereich landwirtschaftlich genutzter Flächen zu entwickeln. Für eine hohe Akzeptanz durch Landwirte ist eine Verknüpfung der Nutz- und Schutzfunktion wichtig, die darüber hinaus den Bedarf an Kompensationszahlungen verringern und damit die schwierige Situation vieler öffentlicher Haushalte berücksichtigen würde. Streifenförmige Kurzumtriebsplantagen entlang von Fließgewässern bieten diese Möglichkeit. Voraussetzungen, Realisierung und Erfolgsaussichten werden in diesem Artikel einer kritischen Prüfung unterzogen.
Die im Jahr 2000 verabschiedete Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichtet die Mitgliedstaaten bis 2015 – spätestens bis 2027 – einen „guten Zustand" ihrer Gewässer herbeizuführen. Dabei ergab die von den Bundesländern bis Ende 2004 durchgeführte Bestandsaufnahme, dass bis zum 2015 wahrscheinlich nur ein kleiner Teil der deutschen Oberflächengewässer die Ziele der Richtlinie ohne weitere Maßnahmen erreichen würde. Der Zustand der Oberflächengewässer in Deutschland zeigt für das Jahr 2009, dass nur 10 % den „sehr guten" oder den „guten ökologischen Zustand" aufweisen, 87 % verteilen sich dagegen auf die Bewertungsklassen „mäßig" (30 %), „unbefriedigend" (34 %) und „schlecht" (23 %). Ursachen dafür sind in erster Linie die tief greifende Veränderung der Hydromorphologie sowie zu hohe Nährstoffgehalte.
Daher besteht unter anderem verstärkter Bedarf an Maßnahmen zur Senkung der Nährstoffeinträge. Zwar wurden in der Vorbereitung des neuen Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) Gewässerrandstreifen als Instrumente des Gewässerschutzes eingehend diskutiert, ins Gesetz fand letztendlich aber nur Eingang, dass Gewässerrandstreifen im Außenbereich fünf Meter breit seien und dort lediglich der Grünlandumbruch, die Beseitigung der naturnahen Vegetation (Bäume und Sträucher), der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sowie die nicht nur zeitweise Ablagerung abflussbehindernder Gegenstände verboten sei. Die Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln ist von diesen Verboten ausgenommen. Für erstere gelten die Vorgaben des Pflanzenschutzgesetzes und mittelspezifische Abstandsauflagen, für letztere gelten die weniger strengen Vorgaben der Düngeverordnung (3 m Abstand bzw. 1 m bei Verwendung von Exakt-Streuern). Die Düngeverordnung wird derzeit novelliert, wirklich durchgreifende Änderungen im Hinblick auf Gewässerrandstreifen sind auf Bundesebene jedoch nicht zu erwarten. Auf Länderebene will z. B. Schleswig-Holstein den Ackerbau innerhalb des 5-m-Randstreifens durch das Landeswassergesetz verbieten.
Im Rahmen der neuen EU-Regelungen für die Direktzahlungen und deren nationaler Umsetzung durch das Direktzahlungen-Durchführungsgesetz wurde eine sog. Greening-Komponente eingeführt, die sich aus drei Elementen zusammensetzt, unter anderem den ökologischen Vorrangflächen. Bezieher von Direktzahlungen müssen 5 % der Ackerflächen ihres Betriebes „im Umweltinteresse" nutzen. Hierfür wurden eine Reihe von Möglichkeiten eröffnet, unter anderem können Pufferstreifen entlang von Wasserläufen bis zu einer Breite von 20 m (mit einem Gewichtungsfaktor von 1,5) als ökologische Vorrangflächen auf die Greening-Verpflichtungen angerechnet werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2016 (August 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Cornelia Fürstenau Dipl.-Geogr. Manuela Bärwolff Dr. Armin Vetter Dr. Dietrich Schulz | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Anwendung und Bewertung der saisonalen Hochwasserstatistik in Deutschland - ein Diskussionsbeitrag
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2022)
Zur Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten nutzt man Extremwertverteilungsfunktionen, welche Stationarität, Unabhängigkeit und Homogenität der verwendeten Daten voraussetzen. Sommer- und Winterhochwasserereignisse weisen in der Regel unterschiedliche Genesen auf, was zu Inhomogenitäten führt. Hier kann die Methode der saisonalen Hochwasserstatistik genutzt werden. In der vorliegenden Arbeit erfolgt eine deutschlandweite Anwendung und Bewertung der saisonalen Hochwasserstatistik auf Basis von 218 Pegelzeitreihen.
Verbrennung von PTFE zur Bewertung der Freisetzung polyfluorierter
organischer Substanzen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Der Beitrag handelt von Ergebnissen zur Messung polyfluorierter Substanzen
in Abgasen einer Anlage nach der 17. BImSchV.
Einsatz des Copernicus-EMS beim Hochwasser 2021 in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Der Copernicus Emergency Management Service wurde Mitte Juli 2021 von der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit weiteren Bundesländern zur Beobachtung des Hochwasserereignisses aktiviert. Er lieferte daraufhin sehr schnell auf Fernerkundungsdaten basierende Auswertungen zu überfluteten Flächen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Diese Informationen waren insbesondere in der Frühphase ein wesentliches Element für die Bewältigung des Hochwasserereignisses.
Herausforderungen im Einsatz des THW bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2021
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die operativ taktische Organisation für den Zivilschutz des Bundes. Sie untersteht dem Bundeministerium des Innern und für Heimat (BMI). Seit ihrem Gründungsjahr im Jahr 1950 gewährleisten THW-Einsatzkräfte, dass Menschen in Not so schnell wie möglich Hilfe erhalten. Aktuell engagieren sich bundesweit mehr als 80 000 Männer und Frauen ehrenamtlich in 668 Ortsverbänden. Davon sind mehr als 12 000 Mädchen und Frauen. Hauptamtlich beschäftigt das THW rund 1 800 Mitarbeitende und es gibt zusätzlich bis zu 2 000 Bundesfreiwilligendienst-Plätze pro Jahr. Somit arbeiten 97 % der THW-Angehörigen als Ehrenamtler und engagieren sich in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent Hilfe leisten zu können.
Hochwasserwarnung und -information in Thüringen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Der Freistaat Thüringen ist im Gegensatz zu den beiden Flächenländern Rheinland-Pfalz und Sachsen nahezu ausschließlich als Hochwasserentstehungsgebiet einzuordnen. Größere Zuläufe wie Rhein oder Elbe mit Oberliegern in anderen (Bundes-) Ländern, gibt es in Thüringen nicht. Die bedeutendsten Zuflüsse von außerhalb sind die Saale sowie die Weiße Elster. Das bayerische Einzugsgebebiet der Saale besitzt eine Fläche von ca. 1 000 km². Allerdings findet sich auf dem weiteren Weg der Saale in Thüringen schon nach wenigen Kilometern Fließstrecke das Talsperrensystem der Saalekaskade, mit dem die Saaleabflüsse unterhalb sehr deutlich reguliert werden können. Die Weiße Elster besitzt ein noch etwas größeres Einzugsgebiet von ca. 1 250 km² oberhalb von Thüringen, das zum größten Teil in Sachsen liegt und noch kleinere tschechische Anteile besitzt. Durch die sächsischen Talsperren Pöhl, Pirk und Dröga kann auch der Hochwasserabfluss
der Weißen Elster deutlich beeinflusst werden.