Fremdwasserprognose für die Hachinger Kanalisation

Die Fremdwasserproblematik hat aus wasserwirtschaftlicher Sicht eine zentrale Bedeutung für den täglichen Kanalbetrieb. Die Auseinandersetzung mit dem Fremdwasser verlangt eine kontinuierliche und zuverlässige Messung und Analyse der registrierten Durchflussdaten. Die stochastische Fremdwasserprognose stellt eine praktische Variante der Fremdwasseranalyse dar. Sie erlaubt, die Probleme zu erkennen und entsprechende Fremdwasserreduzierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Hachinger Tal betreibt eine Abwasserbeseitigungsanlage, die drei bayerische Kommunen entwässert – Oberhaching, Taufkirchen und Unterhaching. Sie hat eine Gesamtlänge von 225 000 m und arbeitet im Trennsystem. 30 % der Leitungen liegen im Schwankungsbereich des Grundwassers. Nachdem ein wasserwirtschaftlich schwacher Vorfluter, der Hachinger Bach, das Hachinger Tal überquert, ist diese Abwasseranlage an die Kanalisation der Stadt München angeschlossen. Die zwei Eigenschaften des Hachinger Kanalnetzes (Leitungen im Schwankungsbereich des Grundwassers und keine eigene Kläranlage) deuten darauf hin, dass das Fremdwasser ein wichtiges betriebliches Problem darstellt. Die Grundwasserinfiltrationen belasten hydraulisch das Netz und Kläranlage, verursachen zusätzliche Betriebskosten von Pumpwerken sowie beeinflussen negativ die Reinigungsprozesse der Kläranlage. Die Abwassermenge inklusive Fremdwasser, die in die Kanalisation der Stadt München eingeleitet wird, stellt für den Zweckverband ein technisch-wirtschaftlich-betriebliches Problem dar. Seine Lösungen, deren Fokus auf der Fremdwasserreduzierung liegt, beschäftigen den Betreiber seit vielen Jahren.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04/2016 (April 2016)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. habil. Andreas Raganowicz

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