Vom Potenzial kinetischer Wasserkraft zur Stromerzeugung – ein Praxisbericht

In der Diskussion zur Energiewende kommt die Wasserkraft kaum vor. Das gilt auch für die sogenannte nicht konventionelle Wasserkraft, also Anlagen mit geringer Fallhöhe oder Anlagen, die ausschließlich die kinetische Energie des Wassers nutzen. In einem ersten Teil dieses Beitrags werden einige Gründe für die geringe Verbreitung der kinetischen Wasserkraft in
Deutschland und Europa analysiert. Im zweiten Teil zeigen die Autoren an einem Beispiel aus Kolumbien, wie kinetische Wasserkraft in der ländlichen Entwicklung in Schwellenländern einen relevanten Beitrag leisten kann.

Kinetische Wasserkraftanlagen bieten eine grundlastfähige Alternative im Bereich der erneuerbaren Energien. Der äußerst geringe Bedarf an Infrastruktur, die vernachlässigbare Landnutzung und die Vereinbarkeit mit weiteren Nutzungen von Wasserflächen durch Fischerei oder Schifffahrt lassen sie besonders positiv erscheinen.

Die geringe Leistungsausbeute je Einheit schränkt die Möglichkeit ökonomisch sinnvoller, Netz-gebundener Projekte ein. Das sollte auch bei der Genehmigung von Projekten bedacht werden, die an den sinnvollen Standorten durchaus bereitwilliger erfolgen könnte.

In Gegenden ohne Netzanbindung mit dem Dieselgenerator oder dem Photovoltaik-Diesel-Hybrid als Alternative kann kinetischen Wasserkraftanlagen eine zentrale Rolle bei der Elektrifizierung und somit bei der ökonomischen Entwicklung zukommen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 04/2016 (April 2016)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr. Karl Reinhard Kolmsee
Dipl.-Ing. Marius Weckel

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