Ausgehend von hohen monetären Schäden vorheriger Hochwasser findet in Oberösterreich seit 2002 ein kontinuierlicher Hochwasserschutzbau statt. Infolge der Investitionen in den Hochwasserschutzbau wurden neben der Externalisierung von Hochwasserschäden im Zeitraum
2002 bis 2015 signifikante positive Effekte auf das Bruttoregionalprodukt und die Beschäftigung, abhängig von der Importquote für Bauleistungen, generiert.
In Österreich kommt es seit jeher immer wieder zu Hochwassersituationen, welche ein Gefahrenpotenzial für die Bewohner der jeweiligen Gebiete darstellen und hohe monetäre Schäden verursachen. Seit der Jahrtausendwende gab es innerhalb einer relativ kurzen Zeit, im Abstand von 11 Jahren, zwei Jahrhunderthochwasser: das Hochwasserereignis im August 2002 und das Hochwasserereignis im Juni 2013. Ausgehend davon kam es in Oberösterreich seit 2002 zu kontinuierlichen Investitionen seitens des Landes Oberösterreich und des Bundes in den Hochwasserschutz. Im vorliegenden Beitrag erfolgt die Quantifizierung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in Oberösterreich infolge der Implementierung des Hochwasserschutzprogramms bzw. der darin enthaltenden Maßnahmen. Der inhaltliche Schwerpunkt ist dabei eine Ex-post- Analyse für die oberösterreichische Volkswirtschaft im Zeitraum 2002 bis 2015.
Die übergeordnete Forschungsfrage kann somit folgendermaßen definiert werden: Welcher volkswirtschaftliche Beitrag in Form von Beschäftigung und Wertschöpfung wurde in der Vergangenheit (2002 bis 2015) durch das Bauprogramm zum Hochwasserschutz in Oberösterreich geschaffen?
Eine Abschätzung der Hochwasserschäden, welche durch diese Investitionen vermieden werden konnten, liegt nicht im Fokus der Studie. Schneider et al. halten fest, dass das Schadensausmaß der in den letzten Jahren aufgetretenen Hochwasser nur rudimentär dokumentiert ist. Ferner wird bemerkt, dass zu den volkswirtschaftlichen Kosten von Hochwasserschäden, die den sozialen Opportunitätskosten entsprechen, kaum oder nur unzureichende Informationen vorliegen, da diese nicht unmittelbar aus vorhandenen Statistiken zu entnehmen sind. Dagegen widmet sich Kapitel 2 dem Überblick der Hochwasserschäden in Oberösterreich in den Jahren 2002 und 2013, welche aus öffentlichen Quellen zusammengefasst wurden. In Kapitel 3 erfolgt die Quantifizierung der Investitionseffekte auf die heimische Wertschöpfung und das Beschäftigungsniveau anhand einer Ex-post-Analyse. Diese basieren jeweils auf einer komparativ-statischen Betrachtung und einer makroökonometrischen Simulationsanalyse für Oberösterreich mittels des dynamischen Zeitreihenmodells MOVE2. Kapitel 4 stellt das Fazit dieses Beitrages dar.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 04/2016 (April 2016) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Sebastian Goers Dr. Horst Steinmüller Andreas Zauner o. Univ. Prof. Dr. Friedrich Schneider | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Verbesserter Stabilitätsansatz bei Dämmen unter Einbeziehung der teilgesättigten Zone
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2023)
Staudämme oder Deiche als Anlagen des präventiven Hochwasserschutzes sind oft als gegliederte Erdbauwerke ausgeführt und im Gegensatz zu Ingenieurbauwerken nicht für begrenzte Nutzungsdauern ausgelegt. Sie müssen ihre Funktion daher für sehr lange Zeiträume erfüllen. Hydraulische Gradienten, hervorgerufen durch Einstau, Hochwasser oder Niederschlag, verursachen eine Durchsickerung, d. h. eine Teil- bis Vollsättigung des Porenraums. Evaporation und Drainage führen wiederum zur Entwässerung
des Erdkörpers. Der Sättigungsgrad beeinflusst maßgeblich den Versagenswiderstand eines solchen Bauwerks.
Unterstützende Auswertungen und Darstellungen für die Beurteilung von Niederschlagswassereinleitungen auf die Gewässerökologie
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
In stark urban geprägten Einzugsgebieten sind oft die Anwendungsgrenzen des biologischen Nachweises gemäß des Merkblatts DWA-M 102-5 / BWK-M 3-5 überschritten. Zur Unterstützung wird für diese Fälle ein praxisnah entwickeltes Bewertungsverfahren vorgeschlagen, wobei eine flächendeckende Validierung noch aussteht.
Machbarkeit von Smarten Drainagen in bindigen Böden
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2022)
Smarte Drainagen, die temporär Wasser zurückhalten, können eine weitere Möglichkeit zur Anpassung an den Klimawandel sein. Sie reduzieren u. a. die Spitzen von Hochwasser und können bei ausbleibenden Niederschlägen zur Linderung der Trockenheit beitragen. Mithilfe von physikalischen Modellversuchen wurden Grenzen und aber auch die grundsätzliche Machbarkeit für Geländesituationen aufgezeigt, die in der Nordwestschweiz und Südbaden typisch sind.
Anwendung und Bewertung der saisonalen Hochwasserstatistik in Deutschland - ein Diskussionsbeitrag
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2022)
Zur Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten nutzt man Extremwertverteilungsfunktionen, welche Stationarität, Unabhängigkeit und Homogenität der verwendeten Daten voraussetzen. Sommer- und Winterhochwasserereignisse weisen in der Regel unterschiedliche Genesen auf, was zu Inhomogenitäten führt. Hier kann die Methode der saisonalen Hochwasserstatistik genutzt werden. In der vorliegenden Arbeit erfolgt eine deutschlandweite Anwendung und Bewertung der saisonalen Hochwasserstatistik auf Basis von 218 Pegelzeitreihen.
Analyse der Schäden an Brückenbauwerken in Folge des Hochwassers 2021 an der Ahr
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2022)
Brücken spielen eine essentielle Rolle als kritische Infrastruktur und haben in Folge des Hochwassers 2021 im Ahrtal schwere Schäden erlitten. Gerade im Mittel- und Unterlauf der Ahr wurde ein Großteil der Brücken überströmt und im Zuge dessen beschädigt oder zerstört. Zur Unterstützung des Wiederaufbaus wurden die Schäden an den Brücken entlang der Ahr kartiert und erste statistische Zusammenhänge der Schadensbilder analysiert, um hieraus Rückschlüsse für neue Brückenbauwerke zu ziehen.