Bei großen Hochwasserereignissen kommt es zur Überlagerung von Scheiteln aus verschiedenen Teileinzugsgebieten. Die Wirkung von Rückhaltesystemen kann mit Szenarien bewertet werden, die diese räumlichen Verhältnisse berücksichtigen. Dies erfordert die Einschätzung der Plausibilität der betrachteten Ereignisse, wofür die übliche Scheitelstatistik jedoch nicht ausreicht. Somit ergibt sich durch die gemeinsame Betrachtung räumlich verteilter, aber zeitgleicher Merkmale der Bedarf an einer multivariaten statistischen Bewertung. Die hier vorgestellten Ansätze auf Grundlage von Copulas bieten dazu eine Möglichkeit.
Der technische Rückhalt ist eine wesentliche Komponente des Hochwasserrisikomanagements. Talsperren und Rückhaltebecken wurden bis zur Einführung der DIN 19 700 mit sicherheitsorientierter Nachweisführung dimensioniert. Die Norm sorgte jedoch für eine Ausrichtung hin zu einer risikoorientierten Bemessung, bei der auch das Restrisiko des Anlageversagens berücksichtigt werden muss. Zur Dimensionierung werden Bemessungshochwasser mit sehr geringen Überschreitungswahrscheinlichkeiten eingesetzt. Um die Stauanlagenwirkung zu beurteilen, werden zur Retentionsberechnung Zuflussganglinien benötigt. Die klassische Hochwasserstatistik liefert allerdings nur Wahrscheinlichkeitsaussagen zum Scheitel, jedoch nicht zur Fülle und Form der Welle. Dabei können diese beiden Merkmale entscheiden, ob es zur Überlastung kommt oder nicht.
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Quelle: | Wasserwirtschaft 02-03/2016 (März 2016) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Markus Schulte Prof. Dr. Andreas Schumann | |
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des Erdkörpers. Der Sättigungsgrad beeinflusst maßgeblich den Versagenswiderstand eines solchen Bauwerks.
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