Wirbellose Tiere sind im Trinkwasser allgegenwärtig. Zu ihrer Untersuchung stehen verschiedene Verfahren der Beprobung zur Verfügung, die sich hinsichtlich ihrer Aussagefähigkeit über die qualitative und quantitative Invertebratenbesiedlung unterscheiden. Um eine Charakterisierung dieser Verfahren zu ermöglichen, wurden Analysen aus Trinkwasserverteilungssystemen mithilfe statistischer Methoden untersucht. Grundlage der Auswertungen sind 685 Einzelproben aus 20 Trinkwasserverteilungssystemen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in Trinkwassersystemen eine Gemeinschaft von Invertebraten vorzufinden ist, liegt bei 100 Prozent. Rohrleitungssysteme der Trinkwasserverteilung können nach aktuellen Forschungsergebnissen von bis zu 13 Tiergruppen besiedelt werden, tierische Kleinstorganismen in Trinkwassersystemen sind somit nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Wurde noch vor wenigen Jahren das Vorkommen von Wasserasseln in der Trinkwasserverteilung als bedauerlicher Einzelfall angesehen, hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass gutes Trinkwasser „lebt“. Deutlich wird dies u. a. in einer Besiedlung der Rohrwandungen mit Bakterien in Form von Biofilmen und dem Vorhandensein einer mehr oder weniger großen Anzahl von zumeist mikroskopisch kleinen Invertebraten in Ablagerungen und Biofilmen. Entscheidend für die Qualität des Trinkwassers ist somit nicht ob, sondern wie viele und welche Invertebraten die Trinkwasserverteilung besiedeln.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2016 (Dezember 2016) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Biol. Ute Michels Privatdozent Dr. rer. nat. Günter Gunkel Dipl.-Ing. Michael Scheideler | |
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