Erhebung und Bewertung der öffentlichen Wasserversorgung in Bayern – Versorgungssicherheit derzeit und künftig

Eine jederzeit gesicherte Versorgung mit ausreichend und qualitativ hochwertigem Trinkwasser ist für Verbraucher eine Selbstverständlichkeit. Diesen hohen Standard gilt es auch künftig zu gewährleisten. Wenn auch die Wasserversorgung in Bayern grundsätzlich in der Verantwortung der Gemeinden liegt, zählt es weiterhin zu den wichtigsten Aufgaben der Wasserwirtschaftsverwaltung, diese bei der Gewährleistung oder Optimierung der Versorgungssicherheit zu unterstützen. Dies ist nicht zuletzt der dezentralen Struktur der öffentlichen Wasserversorgung in Bayern, mit wenigen großen, einigen mittleren, aber vielen sehr kleinen Wasserversorgungsunternehmen, geschuldet. Über eine der zahlreichen Aktivitäten der Wasserwirtschaftsverwaltung, die „Erhebung und Bewertung der öffentlichen Wasserversorgung in Bayern“, wird hier berichtet.

In Bayern sichern 2.261 Wasserversorgungsunternehmen die öffentliche Wasserversorgung und beliefern dabei ihre Kunden mit Trinkwasser in der geforderten Qualität. Deutschlandweit sind dies insgesamt 5.904. Erfasst sind hier öffentliche Wasserversorger ab einer Abgabe von 1.000 m3 pro Jahr. Davon verteilen rund 950, das sind 42 Prozent der Unternehmen in Bayern, weniger als 100.000 m3 pro Jahr und gemeinsam lediglich rund 4 Prozent der gesamten Wasserabgabe von ca. 1.037 Mio. m3. Im Vergleich mit anderen Bundesländern weist Bayern somit eine äußerst kleinräumige Versorgungsstruktur auf. Diese dezentrale Struktur basiert überwiegend auf der Verwendung ortsnaher Wasservorkommen, wie dies auch im Wasserhaushaltsgesetz (WHG, § 50 Abs. 2) vorgegeben ist.

Zur Trinkwassergewinnung für die öffentliche Wasserversorgung werden etwa 8.600 Wasserfassungen genutzt. Dabei handelt es sich um rund 4.300 Brunnen und etwa 4.300 Quellen sowie drei Oberflächenwasserentnahmen (inkl. der beiden vom Freistaat Bayern betriebenen Trinkwassertalsperren). Dort wo aufgrund der unterschiedlichen klimatischen und hydrogeologischen Gegebenheiten der Wasserbedarf nicht vollständig aus den örtlichen Vorkommen gedeckt werden kann, sichern zwölf Großraum- und Fernwasserversorgungen den Bedarf. Der Aufbau der öffentlichen Wasserversorgungsinfrastruktur in Bayern ist bei einem Anschlussgrad von 99,2 Prozent der Bevölkerung an die öffentliche Wasserversorgung so gut wie abgeschlossen.































Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06/07 - 2016 (Juli 2016)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Jürgen Engler
Gerd Haag
Babett Biedermann

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