Korrosion an Rohrsystemen und Bauwerken nimmt Einfluss auf technische und wirtschaftliche Faktoren eines jeden Betriebs. Unentdeckte bzw. in ihrer Ursache falsch interpretierte Korrosionsvorgänge können Schäden verursachen, die mitunter auch rechtliche Folgen nach sich ziehen, z. B. wenn in Folge Menschen oder die Umwelt betroffen sind. Während Korrosion und die Möglichkeit des Schutzes in Fachkreisen viel diskutierte Themen darstellen, ist das Problem der Biokorrosion relativ unbekannt. Die Autoren untersuchen Schäden in diesem Bereich und entwickeln Methoden, um Biokorrosion und deren Schadenspotenziale bereits in der Planungsphase zu prognostizieren und daraus Strategien zu entwickeln. Es gilt, zutreffende Schutzmethoden zu wählen, um höchste Zuverlässigkeit, Nutzungsdauer und damit Wirtschaftlichkeit für Rohrsysteme und Bauwerke zu erreichen.
Korrosion ist bekanntlich ein weitläufiger Begriff mit negativer Besetzung, mit dem überwiegend die Metallkorrosion verbunden wird, die in DIN EN ISO 8044 als „Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung,“ definiert ist, „ die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines mechanischen Bauteiles oder eines ganzen Systems führen kann.“ Des Weiteren wird dort mit „in den meisten Fällen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur“ auf die hinlänglich bekannten Ursachen eingegangen. Ergänzend wird mit der unkonkreten Formulierung „in einigen Fällen kann sie jedoch auch chemischer oder metallphysikalischer Natur sein“ auf die Biokorrosion einschließenden Ursachen verwiesen.
Korrosion lässt sich aber nicht nur auf metallische Werkstoffe einschränken. Sie kann im Gegenteil an allen Werkstoffen stattfinden und selbst Kunststoffe und Glas betreffen. Einen großen Komplex bildet auch die Betonkorrosion, die z. B. Bauwerke oder Innenbeschichtungen von Gussrohrleitungen erfasst. Korrosion ist ein Problemfaktor, der bei zahlreichen Materialien wie auch Werkstoffen und demnach in verschiedensten Branchen auftreten kann. Ob und mit welchem Schadenspotenzial Korrosion tatsächlich auftritt, ist von den konkreten Bedingungen abhängig und muss projektspezifisch untersucht werden. Ohne bekannte Korrosionsursache ist eine zutreffende Maßnahme, die dem Schutz vor Korrosion dient, nur unsicher möglich.
Im Allgemeinen werden zwei bekannte Korrosionstypen unterschieden, die bei metallischen Rohrleitungswerkstoffen auftreten können: die chemische und die elektrochemische Korrosion. Die Wirkung zeigt sich in weitestgehend typischen Korrosionsarten, wie z. B. kontakt- oder interkristalline Korrosion sowie Spalt- oder Lochfraßkorrosion. Bauwerke, wie solche aus Stahlbeton, unterliegen ebenfalls der Korrosion, wobei beim Beton vorrangig die chemische Korrosion führend ist. Die im Beton verbauten Metallteile, beispielsweise Armierungsstähle oder Erdungsanschlusspunkte, können dagegen durch beide genannten Korrosionstypen angegriffen werden.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 04 - 2016 (April 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Dieter Weismann Dr. rer. nat. Jan Küver | |
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