Mit zunehmendem Ausbau von Wind- und Solarenergie werden in wind- und sonnenreichen Zeiten immer größere Mengen an Überschussstrom anfallen, die nicht in das Stromnetz eingespeist werden können. Gleichzeitig können durch den Rückbau von konventionellen Kraftwerken in Zeiten von wenig Wind und Sonne Versorgungslücken entstehen. Eine Lösungsmöglichkeit, um größere Mengen an überschüssigem Strom sinnvoll zu nutzen, stellt die Power-to-Gas-Technologie dar, die jetzt bei Viessmann angewandt wird. Am Unternehmensstammsitz in Allendorf (Eder) wird seit März 2015 Methan ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist, das mithilfe eines biologischen Verfahrens aus regenerativem Strom erzeugt wird.
Das Gasnetz in Deutschland hat mit seinen Rohrleitungen und unterirdischen Kavernen eine Speicherkapazität von mehreren Monaten. Methangas kann dort über lange Zeit gespeichert und unabhängig vom Ort der Erzeugung zur Stromproduktion, der Wärmeversorgung oder in Erdgasautos als klimafreundlicher Kraftstoff verwendet werden.
Während in bisherigen Power-to-Gas-Projekten die Methanisierung auf chemisch-katalytischem Weg erfolgte, hat das Viessmann Gruppenunternehmen MicrobEnergy ein biologisches Verfahren entwickelt. Mit diesem Verfahren kann aus überschüssigem Wind- und Solarstrom aus Wasser mittels eines PEM-Elektrolyseurs Wasserstoff hergestellt. Dieser wird direkt genutzt oder in einem zweiten Schritt zusammen mit Kohlenstoffdioxid aus einer Biogasanlage auf mikrobiologischem Wege zu Methangas umgewandelt. Die weltweit erste Anlage dieser Art ist derzeit in drei Containern neben der Biomethananlage in Allendorf untergebracht. Die biologische Methanisierung zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus und ist damit ideal geeignet, fluktuierende Energiemengen aus Windoder Sonnenkraft aufzunehmen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 03 - 2016 (März 2016) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Petra Krayl | |
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