Mikroschadstoffe aus Abwasseranlagen in Rheinland-Pfalz

In der Nahe erfolgt eine frachtbasierte Bewertung der Gesamtemissionen für ausgewählte Mikroschadstoffe. Ein Überblick über die Ergebnisse der Messkampagnen im Ablauf fünf ausgewählter kommunaler Kläranlagen wird gegeben. Diese werden hinsichtlich des Einflusses der Siedlungscharakteristik auf die Emission von Mikroschadstoffen und deren Dynamik diskutiert [1].

Der Eintrag von Mikroschadstoffen stellt aktuell eine große Herausforderung für den Gewässerschutz in Deutschland und Europa dar. Als Mikroschadstoffe werden organische Substanzen bezeichnet, die inden Gewässern im Konzentrationsbereich von wenigen Nanogramm- bis Mikrogramm pro Liter anzutreten sind. Darunterfallen synthetische Substanzen, wie z.-B. Arzneimittelwirkstoffe, Lebensmittelzusatzstoffe, Inhaltsstoffe von Kosmetika und Körperpflegemittel, aber auch Stoffe natürlichen Ursprungs, wie z.-B. Hormone. Diese Stoffe gelangen punktuell über Anlagen der Siedlungsentwässerung und über diffuse Einträge von landwirtschaftlich genutzten Flächen in die Gewässer [2]. Bei einem derzeitigen Anschlussgrad der deutschen Bevölkerung an kommunale Kläranlagen von etwa 96-% [3] kann von einem (nahezu) vollständigen Anschluss an Abwasserbehandlungsanlagen gesprochen werden. Die Anforderungen an das technische Niveau und die Reinigungsleistung an Abwasserbehandlungsanlagen in Deutschland sind sehr hoch. Dennoch reicht die Verfahrenstechnik von konventionellen mechanisch-biologischen Abwasserbehandlungsanlagen, die auf die Elimination von Feststoffen, sauerstoffzehrenden Stoffen und die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor ausgelegt sind, nicht für eine weitergehende, vor allem aber nicht für eine zielgerichtete Elimination von Mikroschadstoffen aus. Persistente Substanzen − hierzu zählen eine Vielzahl von Humanarzneimitteln undDiagnostika − werden nur ungenügend entfernt und gelangen so über Kläranlagenabläufe in die als Vorfluter genutzten Oberflächengewässer, wo sie schon in sehr niedrigen Konzentrationen eine toxische und/oder endokrine Wirkung auf Lebewesen ausüben können.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 01-02/2015 (März 2015)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Dipl. Henning Knerr
Thomas Jung
Dr.-Ing. Gerd Kolisch

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