Dresden hat zunehmend Probleme mit wild abfließendem Wasser und Bodenerosion. Eine abgestimmte Strategie zur Vernetzung der Handlungsfelder Information, Vorsorge und Gefahrenabwehr ist deshalb erforderlich. Neben der Analyse und Bewertung von Einzelereignissen wird verstärkt auf modellgestützte Risiko- und Gefährdungsanalysen gesetzt. Diese sind Grundlage für die kommunale Planung, das behördliches Handeln und die Information der Öffentlichkeit.
Nach § 2 SächsWG ist wild abfließendes Wasser das auf einem Grundstück entspringende oder sich natürlich sammelnde Wasser, das außerhalb eines Bettes dem natürlichen Gefälle folgt. Wild abfließendes Wasser ist bei Starkregenereignissen immer beteiligt und kann mit oder ohne Bodenerosion auftreten. Wenn die Vegetationsdecke ausreichend dicht ist oder Starkniederschläge auf gefrorenen Boden treffen, ist der erosive Anteil des wild abfließenden Wasser meist gering.
Besonders starke Schadensereignisse werden als Sturzfluten bezeichnet. Flächenhafter Oberflächenabfluss konzentriert sich früher oder später in natürlichen oder künstlichen Abflussbahnen und vervielfacht dadurch sein Schadenspotenzial. Schadensfälle sind fast immer in oder am Ende solcher Abflussbahnen zu verzeichnen. Durch Interaktionen mit dem Kanalnetz sind auch Überflutungen fernab dieser Strukturen möglich. Die Stadtentwässerung Dresden unternimmt große Anstrengungen, Überflutungen aus dem Kanalnetz möglichst zu verhindern.
Die Ursachen und Erscheinungsformen des wild abfließenden Wassers in Dresden sind sehr vielfältig. Neben den mit Bodenerosion verbundenen Schadensereignissen sind insbesondere folgende zu nennen:
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Quelle: | Wasserwirtschaft 09/2015 (September 2015) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl.-Phys. Jens Seifert Dr. Matthias Röder | |
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Erosionsvorsorgende Landwirtschaft
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2017)
Für den nachhaltigen Umgang mit Boden- und Wasserressourcen sowie den Schutz vor extremen Sedimentfrachten ist eine Vermeidung der Bodenerosion in Agrarlandschaften von großer Bedeutung.
Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2016)
Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.
Wasserrückhalt in landwirtschaftlich genutzten Gebieten
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2015)
Ackerböden verfügen i. d. R. über ein hohes Wasserspeichervermögen, das durch die infiltrationsfördernde konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat erschlossen werden kann. Dadurch können Ackerböden auf Einzugsgebietsebene bei umfassender Anwendung der versickerungsfördernden konservierenden Bodenbearbeitung zum dezentralen Hochwasserschutz beitragen. Auf lokaler Ebene können durch die Kombination von konservierender Bodenbearbeitung und ergänzenden wasserrückhaltenden Maßnahmen, wie z. B. Verwallungen, der Abfluss und der Sedimentaustrag von Ackerflächen weitgehend verhindert werden.
Erosionsschutz und Wasserrückhalt mit Hilfe von bewirtschaftungsintegrierten Verwallungen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2015)
Auf einer Ackerfläche im Sächsischen Lößhügelland (Einzugsgebiet Ketzerbach) wurde eine Maßnahme des dezentralen Hochwasser- und Erosionsschutzes ohne Verlust landwirtschaftlicher Fläche und geringem Wartungsaufwand umgesetzt. Hierfür wurden zwei bewirtschaftbare Verwallungen angelegt und mit erosionsmindernder Bodenbearbeitung des landwirtschaftlichen Einzugsgebietes kombiniert. Gegenstand des vorliegenden Artikels ist die Quantifizierung des Retentionsvermögens der Verwallungen in Kombination mit verschiedenen Bodenbearbeitungssystemen unter Anwendung des physikalisch begründeten Simulationsmodells EROSION-3D.
Aufbau eines bodenhydrologischen Messnetzes in der sibirischen Kulundasteppe
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2014)
In der südsibirischen Kulundasteppe wird unter zentralkontinentalen Klimabedingungen mit geringen und hoch variablen Niederschlägen intensiver Weizenanbau betrieben. Die bisher genutzte Bearbeitungstechnik führte zu schweren Erosionsschäden und Ernterückgang. Das Kulunda-Projekt verfolgt das Ziel, den Ackerbau in dieser trockenen Region zu erhalten, nachhaltig zu gestalten und Kohlenstoff im Boden zu sequestrieren. Der Beitrag fokussiert auf die Installation eines bodenhydrologischen Messnetzes und die Vorstellung erster Ergebnisse als Voraussetzung zur Etablierung von boden- und umweltschonenden Bewirtschaftungsverfahren.