Bemessung von Blocksteinrampen in Riegelbauweise – Hydraulik und Stabilität

Blocksteinrampen in Riegelbauweise werden zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Fließgewässer benutzt und gewährleisten bei korrektem Einsatz eine Fischpassierbarkeit für zahlreiche Arten. Hierfür ist es erforderlich, sowohl bestimmte geometrische als auch hydraulische Randbedingungen einzuhalten, welche Ruhezonen vorsehen und bestimmte turbulente Verhältnisse ermöglichen. Zur Untersuchung sowohl der hydraulischen Wirksamkeit als auch der Stabilität des Bauwerks existieren nur wenige Forschungsvorhaben, die sich konsequent mit Blocksteinrampen in Riegelbauweise befassen. Die hier vorgestellten Formeln resultierend dabei aus den Ergebnissen von hydraulischen als auch numerischen Modellversuchen der vergangenen Jahre.

Im Zusammenhang mit der Umsetzung der WRRL erfolgt die sukzessive Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer. Grundlegend besagt die WRRL, dass der „gute Zustand" der Gewässer wiederherzustellen ist, was drei maßgebliche Komponenten einschließt: (1) biologische, (2) hydromorphologische und (3) chemisch-physikalische Komponenten. Hierbei wird deutlich, dass die Durchgängigkeit der Gewässer nur durch Einbeziehung aller Komponenten erreicht werden kann, da sie übergreifend miteinander in Verbindung stehen.

Insbesondere die maßgeblich im Zuge der Industrialisierung errichteten Querbauwerke stellen je nach Höhe und Ausführung für die meisten Fischarten unüberwindbare Hindernisse dar. Hier liegt demzufolge ein besonderes Augenmerk auf den Umsetzungsmaßnahmen der WRRL. Grundlegend lassen sich große Höhenunterschiede der Wasserspiegellagen mit Hilfe von Raugerinnen oder beckenartigen Fischaufstiegsanlagen überwinden. Beckenartige Fischaufstiegsanlagen sind u. a. Schlitzpass, Doppelschlitzpass (z. B. Geesthacht), Rundbeckenpass und Denil-Pass. Bei den Raugerinnen erfolgt eine Unterscheidung in (1) Raugerinne mit eingebrachter Sohlenrauheit (ohne Einbauten), (2) Raugerinne mit einzeln gesetzten Störsteinen und (3) Raugerinne mit Beckenstruktur, sogenannte Blocksteinrampen in Riegelbauweise. Die Auswahl des jeweiligen Bauwerks für den Fischaufstieg richtet sich dabei nach den örtlichen Gegebenheiten sowie den hydraulischen und auch hydrologischen Verhältnissen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Mario Oertel

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