Besondere Herausforderungen bei der Herstellung der Baugruben für RKI Maschine 5

Die Herstellung der Baugruben für die 5. Maschine war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Den Auftrag hierfür hatte die Arbeitsgemeinschaft RKW Iffezheim, bestehend aus der Schleith GmbH und Implenia Bau AG, erhalten. Über die gesamte Bauzeit wurden alle Beteiligten vor eine Vielzahl von Herausforderungen gestellt, die nicht alltäglich waren und die durch besondere Lösungen gemeistert wurden. Auf der Baustelle wurden die unterschiedlichsten Bauverfahren des Spezialtiefbaus, wie Schlitz-, Bohrpfahl- und Spundwände sowie Hochdruck und Niederdruckinjektionen, angewandt. Durch die gewählten Bauverfahren und Bauabläufe war es möglich, während der Bauzeit die vier Turbinen des unmittelbar angrenzenden Bestandskraftwerks ohne größere Beeinträchtigungen weiter zu betreiben und den Verkehr auf der zu unterquerenden Bundesstraße sowie den Betrieb des Fischpasses aufrecht zu erhalten.

Eine besondere Herausforderung bei der Herstellung der drei Baugruben [1] im Rahmen der Erweiterung des Rheinkraftwerks Iffezheim (RKI) um eine 5. Maschine[2] waren die sehr beengten Platzverhältnisse im Baufeld durch die unmittelbare Nähe zum Bestandskraftwerk auf der östlichen Seite und des Fischpasses mit Lockstromanlage auf der westlichen Seite. Eine weitere Erschwernis lag darin, dass über die gesamte Bauzeit der Verkehr auf der zu unterquerenden Bundesstraße B 500 aufrecht zu erhalten war und der Fischpasseinstig 3 lediglich mit kurzen Unterbrechungen über die gesamte Zeit in Betrieb bleiben musste. Darüber hinaus befanden sich im Baufeld eine Vielzahl  von teilweise sehr tief gegründeten Bestandsbauwerken, wie die massiven Ufermauern, die vorhandene Geschwemmselgrube oder der Zulaufkanalzur Lockstromturbine und die unteren Fischpassabschnitte, die vorgängig entlang der Baugrubenumschließung beseitigt werden mussten. Neben diesen sichtbaren Bestandsbauwerken befanden sich noch weitere Hindernisse im Baugrund,die vornehmlich aus der Bauzeit der Staustufe stammten, wie Drainageleitungen, Spund- und Dichtwände, die als ehemalige Baubehelfe im Untergrund verblieben waren. Im April 2009 startete die Baufeldfreimachung, in deren Zuge mithilfe von Hydraulikbaggern zunächst die oberflächen nahen Hindernisse abgebrochen und beseitigtwurden. Im nächsten Schritt war eserforderlich, die Schlitzwandtrassen aufihre volle Tiefe von Hindernissen freizuräumen,um einen späteren ungehinderten Schlitzwandaushub zu gewährleisten. Hierfür wurden mit drei Großbohrgeräten überwiegend im 24-Stunden-Schichtbetrieb verrohrte Bohrungen mit Durchmessern von DN 1 200 und DN 1 500 bisauf 45 m Tiefe abgeteuft und dabei die Hindernisse abgebohrt (Bild1). Im Anschluss wurde das Bohrloch wieder mit Magerbeton verfüllt. Am Ende beliefen sich die gesamt geleisteten Bohrmeter aufüber 8000 m, wobei rd. 2500 m Beton-,Stahlbeton- und Stahlhindernisse durchörtert wurden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 01-02/2015 (März 2015)
Seiten: 11
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Ingo Kamuf
Dipl.-Ing. (BA) Karl Kronberger

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Die Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus durch die EU-Notfall-Verordnung und die novellierte Erneuerbare-Energien-Richtlinie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
The EU-Emergency-Regulation and the revised Renewable-Energy-Directive are intended to simplify and shorten administrative procedures for the development of renewable energy installations with a view to enhanced climate protection and energy security of supply.

Erfahrungen mit alternativen Antrieben im kommunalen Fuhrpark
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Wir sind für die stabile Fahrzeugverfügbarkeit verantwortlich, damit sich die Berliner Bürger immer auf die BSR verlassen können.

Stand und Perspektiven alternativer Antriebstechniken für schwere Nutzfahrzeuge
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Entwicklung alternativer Antriebe für schwere Nutzfahrzeuge hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht. Erste Serienfahrzeuge sind bereits auf dem Markt verfügbar oder deren Markteinführung ist von verschiedenen Herstellern bereits angekündigt. Diese Entwicklung wirft bei den Nutzern die Frage auf, wie die Perspektiven der einzelnen alternativen Antriebsoptionen aussehen. Dieser Beitrag ordnet den erreichten Entwicklungsstand für schwere Nutzfahrzeuge (Fahrzeugklasse N3) und Sattelzugmaschinen aus Nutzersicht ein und versucht, daraus mögliche Perspektiven abzuleiten.

Naturverträgliche Anlage und Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen (KUP)
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2015)
Im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Naturverträgliche Anlage und Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen (KUP)“ (2012-2015) entwickelt der NABU-Bundesverband zusammen mit der Bosch & Partner GmbH konkrete Kriterien für eine möglichst naturverträgliche Anlage und Bewirtschaftung von KUP. Dafür werden Kriterien für eine naturverträgliche Standortwahl erarbeitet und Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Aufwertung von KUP in drei verschiedenen Modellregionen untersucht.

Die elektro-mechanische Ausrüstung für den Zubau der 5. Turbine im Rheinkraftwerk Iffezheim
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (2/2015)
Am 16. Oktober 2008 wurde der Vertrag zur Lieferung des fünften Maschinensatzes für das Rheinkraftwerk Iffezheim unterzeichnet (Bild1) und durch die formale Bestellung vom 08.12.2008 bestätigt. Damit wurde die termingerechte Auslegung und Planung der elektromechanischen Ausrüstung durch die Andritz Hydro GmbH (ehemals VA TECH Escher Wyss GmbH) sichergestellt.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...