Seilkernbohren: Probennahmetechnik zur Gewinnung von Gesteinen aus „beliebiger“ Tiefe

Bei der Suche nach Rohstoffen sowie bei Erkundungen für Tunnel und Endlagerstätten hat die Seilkerntechnik bedeutende Vorteile: Anwendbar in alle Richtungen, lassen sich mit ihr Bohrkerne teufengerecht gewinnen. Im Schutz von Bohrstrang und Außenkernrohr wird das Innenrohr bei diesem Verfahren mit der Kernprobe aus- und bohrbereit wieder eingefahren. Für hydraulische Versuche (z. B. Wasserdrucktests) können anstatt der Innenrohre auch Packer eingebaut werden. Anhand von Praxisbeispielen werden nachfolgend die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Seilkernbohrtechnik verdeutlicht.

Die Idee hinter dem Seilkernbohren ist so genial wie einfach: Mit dem Verfahren lässt sich ein Bohrkern gewinnen, ohne den gesamten Bohrstrang samt Bohrkrone ausbauen zu müssen. Dabei wird ein Bohrkern entsprechend der Kernrohrlänge erbohrt, dieser Kern aus dem Gebirge abgerissen, mit einem Fänger an einem Stahlseil das gefüllte Innenrohr aus seiner Position im Außenrohr gelöst und anschließend über Tage gezogen. In einem zweiten Schritt werden dann ein leeres bohrbereites Innenrohr durch das Bohrgestänge in das Außenrohr eingebracht, ein Bohrgestänge nachgesetzt und der Bohrprozess fortgesetzt.

Das ständige Aus- und Einbauen wie bei konventionellen Kernbohrungen mit dem Doppelkernrohr entfällt beim Seilkernbohren komplett; ebenso wird das hohe Risiko des Kernrohrverlustes bei brüchigem Gebirge reduziert.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 07/08 - 2015 (August 2015)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Dipl.-Geol. Martin Happel

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