Untersuchung der Auswirkung unterirdischer Wärmespeicherung auf eine TCE-Grundwasserkontamination durch numerische Szenariensimulationen

Dieser Beitrag untersucht mithilfe numerischer Szenariensimulationen den Einfluss von Wärmespeicherungen im Untergrund auf Altlasten organischer Schadstoffe. Unter den getroffenen Annahmen zeigen die Modellrechnungen, dass der Temperatureinfluss durch Wärmespeicherung in der Schadstoffquellzone zu einer verstärkten Durchströmung, einer erhöhten Löslichkeit und somit zu einer Erhöhung des Massenaustrags aus der Quelle führen kann. Eine durchdachte Platzierung des Speichers im Bereich der Quellzone kann somit gezielt für eine effektivere und schnellere Sanierung durch bereits vorhandene oder neu zu installierende Sanierungsmaßnahmen genutzt werden.

Vor allem in dicht besiedelten Räumen ist die Bereitstellung von Wärme eine wesentliche Komponente des Energiemarktes. Im Jahr 2012 betrug z. B. der Anteil der Wärmeenergie am Endenergieverbrauch aller Verbrauchssektoren in Deutschland über 50 % [1]. Zudem wurde in deutschen Haushalten im selben Jahr mehr als 80 % der aufgebrachten Energie in Form von Wärme zur Raumheizung und Warmwasserversorgung benötigt [1]. Hierzu wird zunehmend auch das geothermische Potenzial des oberflächennahen Untergrundes nutzbar gemacht, was sich am kontinuierlichen Anstieg der Anzahl installierter oberflächennaher geothermischer Anlagen in Deutschland und Europa während der letzten zehn Jahre zeigt [2]. Neben auf eher niedrigen Temperaturamplituden arbeitenden, Wärmepumpen gekoppelten geothermischen Anlagen wurden in den letzten Jahren in Deutschland vermehrt auch größer skalige saisonale Langzeit-Wärmespeicher errichtet, die z. B. in Kombination mit solarthermischen Anlagen zur Nahwärmeversorgung größerer Gebäudekomplexe beitragen. In Abhängigkeit der eingesetzten Technik wird Wärme dabei in oberirdischen oder vergrabenen Warmwasserspeichern, aber auch über Aquifer-Wärmespeicher oder Erdwärmesonden-(EWS-) Speicher direkt im geologischen Untergrund gespeichert. Diese Speicher werden je nach Anwendung mit Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C betrieben. Einen detaillierten Überblick zu Pilotprojekten in Deutschland gibt z. B. Bauer et al. [3].

Weiter Autoren: Dr. Christof Beyer, Dr. Ralf Köber Nicolas Koproch, Prof. Dr. Andreas Dahmke, Prof. Dr. Sebastian Bauer



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2015 (März 2015)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 8,00
Autor: Steffi Popp

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