Die Wasserversorgung ist für Nigeria nicht nur aufgrund klimatischer und geologischer, sondern auch wirtschaftlicher und politischer Bedingungen ein problembehaftetes Thema. Funktionierende öffentliche Trinkwassersysteme existieren kaum. Breite Teile der Bevölkerung beziehen ihr Wasser von billig gebauten Brunnen, welche in der Regel nur eine kurze Lebensdauer erreichen und erhebliche Umweltschäden verursachen. Ein hochwertiger Brunnenbau wäre für Nigeria langfristig gesehen ökologisch und ökonomisch wünschenswert. Der vorliegende Artikel analysiert diese Problematik und versucht - auch unter Einbeziehung betriebswirtschaftlicher Aspekte – Lösungsansätze zu entwickeln.
Zum größten Teil werden in Nigeria kostengünstige Brunnen von lokalen Brunnenbaufirmen errichtet. Diese Brunnen weisen aufgrund fehlenden Fachwissens und Fahrlässigkeit der ausführenden Firmen erhebliche Mängel auf, wie etwa unzureichende Bohrtiefe, Einsatz ungeeigneter Materialien und minderwertige Ausführungsarbeiten (Abb. 1 - 4). Diese Defizite im Bauprozess führen zu der kurzen Haltbarkeit der Brunnen von durchschnittlich nur etwa fünf Jahren, da die aufgeführten Mängel die Brunnenalterung durch Verockerung, Korrosion und andere Funktionsbeeinträchtigungen beschleunigen.Wesentlich gravierender sind jedoch die Mängel, die zu einer Verunreinigung des Grundwassers führen und somit die gesamte Region belasten. Meistens wird die Auffüllung des Ringraums ohne Berücksichtigung der wasserstauenden Schichten ausgeführt, wodurch vertikale Verbindungen zwischen den Grundwasserleitern entstehen. Da diese nicht abgedichtet werden, gelangt das häufig verschmutzte Oberflächenwasser so in tiefere Grundwasserschichten. Diese gängige Praxis resultiert in einer immer stärkeren Verschmutzung der Aquifere: Um auf sauberes Wasser zu stoßen, werden die Brunnen immer tiefer gebohrt und somit immer mehr Schichten kontaminiert. Da sich die Brunnenbohr kosten wiederum mit fortschreitender Tiefe erhöhen,werden durch diese Fahrlässigkeiten Brunnenbauten in Nigeria immer teurer. Ist ein Brunnen in Nigeria nicht mehr funktionstüchtig, wird er in der Regel nicht verpresst. Auch auf diese Weiseentstehen vertikale Verbindungen zwischen den Aquiferen. Somit verstärkt sich das Problem durch die geringe Haltbarkeit der Brunnen und der damit beschleunigten Neubaufrequenz.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 03 - 2015 (März 2015) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Frank Dormeyer | |
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