Anziehende Putzkolonne: Magnetisierbare Partikel ziehen Schadstoffe aus dem Abwasser

Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt der Bedarf an sauberem Trinkwasser und an Rohstoffen. Gleichzeitig produziert die Menschheit immer mehr Abwasser. Im „flüssigen Müll“ befinden sich jedoch Schadstoffe, die auch Wertstoffe sein können: Düngemittel, chemische Elemente oder Schwermetalle. Am Fraunhofer Institut für Silicatforschung wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem Abwasser gereinigt und begrenzte Ressourcen wie Metalle wiedergewonnen werden können. Für eine Dissertation zu dem Thema erhielt der Geo- und Materialwissenschaftler Dr. Karl Mandel den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung.

Foto: M. Boeckh (17.03.2015) Ein weltweit steigender Lebensstandard und eine wachsende Bevölkerung gehen einher mit einem zunehmenden Bedarf an Rohstoffen, unter anderem beispielsweise an wertvollen Metallen oder Nährstoffen wie Phosphat. Deren natürliche Reserven werden mehr und mehr ausgebeutet, um die Nachfrage zu befriedigen. Dies kann in Zukunft zu einer Verknappung vieler wichtiger Elemente führen. Um dem entgegenzuwirken, müssen Prozesse entwickelt werden, durch die eine Dissipation (Verschwendung, Vergeudung durch unkontrollierte Verbreitung (Diffusion), Anm. d. Red.) dieser Stoffe verhindert und eine Rückgewinnung ermöglicht wird. Eine der Senken für Wertstoffe in gelöster Form ist Wasser, das damit zu einer interessanten zukünftigen Quelle rückgewinnbarer Rohstoffe werden könnte. Die Extraktion der im Abwasser gelösten Stoffe würde nicht nur dazu beitragen, deren Dissipation und damit Verlust zu stoppen, sondern vor allem auch das Wasser selbst – welches letztendlich unsere wertvollste Ressource ist – zu reinigen und so beispielsweise als Trinkwasser wieder nutzbar zu machen...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC (Würzburg)
Autorenhinweis: Dr. Karl Mandel, Fraunhofer-Institut f. Silikatforschung
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 03 - März 2015 (März 2015)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Karl Mandel

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Der österreichische PFAS-Aktionsplan – Maßnahmen zur Reduktion der Belastung von Mensch und Umwelt
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen sind eine große Gruppe von Chemikalien, die industriell aufgrund ihrer Stabilität und chemischen Eigenschaften äußerst vielfältig verwendet werden.

Biomasse-Nachhaltigkeitsanforderungen - Wie Abfälle die europäischen Vorgaben erfüllen können
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die europäische Erneuerbaren-Richtlinie sieht für Brennstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden, Anforderungen an die Nachhaltigkeit vor. Der biologisch abbaubare Anteil von Abfällen ist von diesen Anforderungen umfasst, darunter auch Industrie- und Haushaltsabfälle biologischen Ursprungs.

Verwertungsmöglichkeiten von Bettaschen aus der Abfallverbrennung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Wirbelschichtfeuerungsanlagen machen etwa ein Drittel der österreichischen Abfallverbrennungskapazität aus. In diesen Verbrennungsanlagen entstehen unter Anderem Bettaschen als fester Rückstand. Diese enthalten große Mengen an Glas, sowie Metalle und inerte Materialien wie Keramik, Steine, Beton oder Ziegel. Mittels moderner Aufbereitungstechnologie ist es möglich, in den Bettaschen enthaltene Wertstoffe rückzugewinnen.

Auswirkungen der Lebensmittelabfallvermeidungs-App To Good To Go auf das Abfallaufkommen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Weltweit gehen ein Drittel der Lebensmittelabfälle entlang der Wertschöpfungskette verloren. Als eine Möglichkeit Lebensmittelabfälle zu reduzieren, wurde in den letzten Jahren der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, wie z.B. die Nutzung von Apps zur Vernetzung von Anfall überschüssiger Lebensmittel auf der einen und Bedarf auf der anderen Seite immer relevanter.

Use what’s left? Yes, please! – Evaluation of the energetic potential of the residuals from Uganda’s composting plants
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
The sieve rejects of two composting plants built in Uganda within the framework of the UN Clean Development Mechanism were sampled in order to investigate their recycling and refuse-derived fuel potentials.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...