Feuerung mehrfach genutzt: In die Feuerung integrierte Behandlung von Stäuben reduziert die Rückstandsmengen

Weltweit hat sich die thermische Abfallbehandlung mit rostfeuerungsbasierten Systemen als die bevorzugte Lösung zur nachhaltigen Behandlung von Abfällen durchgesetzt. Bei der Mineralisierung der Abfälle auf dem Rost sowie der Abgasreinigung fallen je nach Technologie feste und flüssige Rückstände an. Bei den festen Rückständen macht die Rostschlacke den größten Anteil aus. Eine Verbesserung der Sinterung der Rostschlacke kommt der Recyclingqualität zugute.

Abb.: Martin GmbH(04.02.2015) Bei Flugaschen und -stäuben handelt es sich um Partikel im Abgasstrom vor dem Einbringen von Additiven in die Abgasreinigung. Flugaschen, die aus dem Feuerraum ausgetragen werden, bezeichnet man bei der Abscheidung im Kessel als Kesselasche, bei Abtrennung in den Filtern als Filterasche. Feste Rückstände, die erst nach Zugabe von Additiven anfallen, werden unter dem Begriff Reaktionsprodukte aus der Abgasreinigung erfasst. Thermische Abfallbehandlungsanlagen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die vielfältigen, im Abfall vorhandenen Schadstoffe entweder thermisch zerstören oder in den Flugaschen aufkonzentrieren. Es entstehen pro Tonne verbranntem Abfall etwa 12,5 kg Filterasche als weiß-gelbliche bis graue Stäube. Sie enthalten Schwermetalle (z. B. Blei, Cadmium, Zink) und organische Verbindungen (PCDD, PCDF). Die Stäube sind sehr stark hygroskopisch und neigen deshalb zur Agglomeration. In Europa werden die Flugaschen entweder in Versatzbergwerken verwertet oder in untertägigen Deponien und nach chemisch/physikalischer Aufbereitung auf Deponien abgelagert.
In modernen Rostfeuerungsanlagen mit Rückschub-Rost werden in der Feuerung die beiden Kriterien Ausbrand und Eluatqualität der Rostschlacken durch hohe Brennbett-Temperaturen bei ausreichender Verweilzeit, effektiver Durchmischung des Brennbetts und ausreichender Luft- und Sauerstoffzuführung sichergestellt...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik, München, Restmüllverwertungs GmbH, Wehrle-Werk AG
Autorenhinweis: Anette Weingärtner, Berlin
Abb.: Martin GmbH



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 01/02 - Februar 2015 (Februar 2015)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Anette Weingärtner

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