Neuerschließungen von Quellwasser sind heute in Deutschland aufgrund der Gesetzgebung so gut wie ausgeschlossen. Quellenbetreiber müssen daher ihre Altanlagen hinsichtlich einer Weiternutzung oder Wiederaufnahme der Trinkwassergewinnung bewerten. Hierbei kommt es häufig zu überdimensionierten Sanierungen, die erhebliche ökologische Eingriffe und ökonomische Kosten zur Folge haben können. Mithilfe eines vorhergehenden Fragenkatalogs lassen sich die sanierungstechnischen Erfordernisse zum Abstellen von Mängeln, Schäden an den Fassungen und auch der Sensitivität des Eingriffs im Umfeld der Quelle vorab analysieren.
Quellwasser wird in der Regel ohne Pumpen bis in einen Sammelbehälter oder eine Wasseraufbereitungsanlage geleitet. Diese Art der Wassergewinnung ist energieeffizient und ressourcenschonend, da sowohl das Grundwassersystem als auch oberflächennahe, grundwasserabhängige Ökosysteme nicht durch Absenkung der Grundwasseroberfläche beeinträchtigt werden. Die Unterschutzstellung und die technisch und hydrogeologisch begründete Wiederaufnahme von zuvor aus wirtschaftlichen oder qualitativen Gründen stillgelegten Quellwassernutzungen leisten daher in vielen Regionen Deutschlands vor dem Hintergrund der Energieeffizienzdebatte einen kleinen, aber lokal signifikanten Beitrag zur Energieeinsparung in der Wasserversorgung.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 03 - 2015 (März 2015) | |
Seiten: | 9 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Professor Dr. habil. Christoph Treskatis Dr. Till Hagedorn-Rubbert | |
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