Aufgrund des zum Teil geringen Zertifizierungsumfangs der harmonisierten EN-Normen und der unterschiedlichen Konformitätsbewertungssysteme der Bauproduktenverordnung (BauPVO) stellt sich für viele Hersteller die berechtigte Frage, ob und wie sie in Zukunft nicht harmonisierte Normanforderungen und Qualitätsmerkmale außerhalb der CE-Kennzeichnung nach außen dokumentieren können und inwieweit hierzu noch nationale Zertifizierungszeichen möglich und zulässig sind. Dieser Beitrag versucht eine Antwort auf diese Frage zu geben und erläutert die verschiedenen Zeichen der DVGW CERT GmbH.
Zunächst einmal muss die Normung als Grundlage der Konformitätsbewertung näher betrachtet werden. Normung stellt ja einen Konsens der an einer technischen Fragestellung beteiligten Kreise dar. Damit wird klar, dass die Anforderungen an eine Zertifizierung nur so gut sein können, wie es dem Konsens der beteiligten Kreise entspricht. Je divergenter die Wünsche an die jeweilige Norm sind, desto mehr Kompromisse und Anforderungsdefizite müssen akzeptiert werden. Dafür findet eine auf einer nationalen oder europäischen Norm basierende Zertrifizierung aber auch eine breite Akzeptanz. Je kleiner der Kreis der Beteiligten ist, umso einfacher ist der zu suchende Kompromiss und umso höher und detaillierter können die Anforderungen an die betreffende Norm formuliert werden. Eine hierauf fußende Zertifizierung hat in der Regel eher die Akzeptanz einer kleinen Klientel, aber weniger die breite Basis des Marktes. Bei der Erstellung einer Norm ist es daher wichtig, die Kreise zu beteiligen, die später auch die entsprechenden Zertifizierungen als Nachweis der Erfüllung der Normanforderungen akzeptieren sollen.
Ein weiteres Element der Gütesicherung ist der Qualitätssicherungsprozess des Herstellers. Dieser sorgt dafür, dass während des Produktionsprozesses die Anforderungen an die Produkteigenschaften dauerhaft und gleichbleibend eingehalten werden. Dies kann wie auch die Prüfung der Konformität des Baumusters von einer dritten Stelle, einer so genannten Konformitätsbewertungsstelle, überwacht und bestätigt werden. Damit stellt die Zertifizierung durch einen unabhängigen Dritten ein wichtiges Element in der Qualitätssicherungskette dar und dient letztlich dem Vertrauen zwischen Hersteller und Kunden.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 07/08 - 2014 (Juli 2014) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann | |
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Reviewing EU Waste Legislation: A Stepping Stone Towards a Circular Economy
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Global demand for resources continues to grow, driven by an increasing world population and improving standards of living. In the 20th century, the world experienced a four-fold population growth and a 23-fold increase in economic output. Almost all predictions are that resource demand will continue upwards. The world’s population is expected to exceed nine billion by 2050, and by 2030 there will be three times the current number of people with middle class consumption levels in the now-developing world. Global extraction of resources is expected to increase by 75 percent in the next 25 years.
The difficulties of Regulating Markets and Risks in Europe through Notified Bodies
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Although scholars have described and commented on the European New Approach to standardisation principles, they have paidmuch less attention to the ways in which this innovative process and its follow-on, i.e. the Global Approach, have been implemented. In many cases, this comes through the day-to-day activity of a very specific population of European experts, the notified bodies. Notified bodies, whose role it is to certify that products, for a given sector, comply with the essential safety requirements set out in the corresponding directive, originate from theMember States, but also compete against each other within a European certification market. This article examines the technical and political difficulties encountered by the Commission and the Member States in ensuring both the independence and the competences of these certifiers. It describes and questions the organisational architecture devised in response to these problems.
Access to Environmental Information versus Protection of Confidential Business Information
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Transparency of the work of EU institutions enables the administration to enjoy greater legitimacy. Aiming to further strengthening the principles of democracy in the EU, the Treaty of the Functioning of the European Union (“TFEU”) provides for public access to documents held by EU institutions in order to bring about greater openness in their work.
Verantwortung in einer begrenzten Welt
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Die umweltpolitische Debatte wird in Zukunft mehr und mehr durch den Leitbegriff der ökologischen Grenzen bestimmt werden: In einer begrenzten Welt kann es keine unbegrenzte Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen geben. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert eine Entkopplung von Wohlfahrt und Ressourcennutzung durch grundlegende Innovationen, veränderte Lebensstile und die Aufwertung überlebenswichtiger Ökosystemleistungen. In seinem Umweltgutachten 2012 hat sich der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) bewusst auf wenige Schwerpunktthemen konzentriert, für die er einen besonderen Handlungs- oder Orientierungsbedarf sieht. Diese hat er zu den drei thematischen Clustern „Wohlfahrt und Ressourcennutzung entkoppeln“, „Ökosystemleistungen aufwerten“ und „Integrative Konzepte stärken“ gebündelt.
Auswirkungen der REACH-Verordnung im umweltrechtlichen Vollzug – Voraussetzungen des rechtskonformen Betriebes bei verschärften Einsatzbedingungen
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Die REACH-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1907/ 2006)1 wurde am 30.12.2006 im Amtsblatt der EU verkündet und ist nunmehr seit dem 1. Juni 2007 in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union rechtsverbindlich in Kraft. Sie ist laut BDI das „größte umweltpolitische Gesetzesvorhaben, das die EU in den letzten 20 Jahren auf den Weg gebracht hat“.2 Mit ihr erfährt das europäische Chemikalienrecht „eine grundlegend neue Ausrichtung“.