Die genaue Lokalisierung von Fremdwasserquellen ist die Voraussetzung für eine effektive Sanierung von fremdwasserbelasteten Entwässerungssystemen. Die herkömmlichen Verfahren wie Signalnebeluntersuchung, Kamerabefahrung oder Traceruntersuchung haben dabei aber systemspezifische Schwächen. Dies kann dazu führen, dass nicht alle sanierungsrelevanten Fremdwasserquellen gefunden werden. Im Beitrag wird als neue Alternative die faseroptische Temperaturmessung für größere Kanalstrecken vorgestellt. Damit lassen sich während einer Messkampagne in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung Informationen zur Abwassertemperatur im Kanalnetz gewinnen und Einleitungen sehr genau identifizieren. Insbesondere bei Fremdwasserzuflüssen, die nur temporär und kurzzeitig auftreten, hat diese „verteilte Temperaturmessung“ (DTS) erhebliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Ansätzen.
Bisher durchgeführte Messprojekte mit Anwendung der verteilten Temperaturmessung (DTS-Messung) haben gezeigt, dass es sich dabei um ein äußerst effizientes Messverfahren zur exakten Lokalisierung unterschiedlichster fehlerhafter oder unerwünschter Einleitungen in Entwässerungssysteme handelt. Dabei kann über die Messperiode eine kontinuierliche Beobachtung des untersuchten Kanalnetzes in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung erzielt werden. Mittels DTS-Messung können temporäre und kontinuierliche Einleitungen, aufgrund einer vorhandenen Temperaturveränderung am Einleitungspunkt, zuverlässig und exakt lokalisiert werden. Insbesondere bei Fremdwasserzuflüssen, die nur temporär und kurzzeitig auftreten, ist mithilfe von DTS-Messungen erstmals die Möglichkeit gegeben, diese zuverlässig zu identifizieren. Notwendige Voraussetzung ist dazu eine messbare Temperaturauswirkung einer Einleitung auf den Abwasserstrom im Kanal, wodurch die Einsatzgrenzen des Verfahrens definiert sind.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2014 (Dezember 2014) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Klaus Hans Pecher | |
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