Bei einer Überprüfung der Kanäle im städtischen Netz von Würzburg wurden u. a. Schäden im Hauptsiel 1 festgestellt - dem wichtigsten Zulaufkanal zur Kläranlage. Bei der Sanierung kamen auf einer Länge von ca. 875 m werksseitig hergestellte GFK-Rohre 2.110/1.260 mm zum Einsatz. Zudem gehörten die Kalibrierung, die Wasserhaltung, die Gerinnewiederherstellung und Angleichung in den angrenzenden Schächten, die Sanierung von Anschlussleitungen und die Erneuerung der Sinkkästenanschlüsse zum Sanierungsumfang.
Die Universitätsstadt Würzburg im Regierungsbezirk Unterfranken in Bayern liegt direkt an der Bundeswasserstraße Main. Das Abwasser der knapp 125.000 Einwohner wird durch ein rund 540 km langes und über die Jahrhunderte gewachsenes Kanalnetz zum Klärwerk in die Mainaustraße geleitet und dort wieder aufbereitet. Die Menge summiert sich jährlich auf ca. 22 Millionen m3.
Reichten zunächst einzelne Kanalstollen in Richtung Main für die Oberflächenwasserableitung aus, wurde die Abwasserentsorgung der wachsenden Stadt ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem dringlichen Problem. Deshalb beauftragte die Stadt Würzburg 1890 den Ingenieur Lindley mit der Planung und dem Bau der Kanalisation. Ca. 100 km dieser aus Klinkersteinen gemauerten Kanäle sind heute noch in Betrieb. Im 20. Jahrhundert wurde das Kanalnetz erweitert. Als Baustoffe kamen jetzt auch Stahlbeton, Steinzeug und Kunststoffe zum Einsatz. Neben den Rohrleitungen sorgen über 50 Sonderbauwerke der Regenrückhaltung und der Regenentlastung dafür, dass bei einem starken Niederschlag das Regenwasser in die Bäche und das Schmutzwasser in die Kläranlage läuft. Damit diese komplexe unterirdische Infrastruktur funktioniert, muss das Netz ständig gereinigt, inspiziert, gewartet und gegebenenfalls saniert bzw. erneuert werden.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10 - 2014 (Oktober 2014) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Ines Knaack | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Kanalalterungsprognose anhand Expertenaussage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2022)
Funktionierende Kanalnetze sind für die Abwasserableitung und für die Abwasserbehandlung von besonderer Bedeutung. Renovierungsbedarf ist zu identifizieren. Falls ein Kanalnetzbetreiber über keine Zustandserfassungsdaten verfügt, oder wenn die vorhandenen Datensätze unzureichenden Umfang besitzen, können Expertenaussagen sowie die langjährigen betrieblichen Erfahrungen einer statistischstochastischen Kanalzustandsprognose zur Prognose des baulichen Zustandes eines Kanalnetzes zugrunde gelegt werden.
Wasser für die Stadt am Meer: Küstennähe als Kostentreiber in Husum
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (7/2016)
Durch Salzwasser gefährdetes Trinkwasser, sinkende Wasserabgabe, zum Teil überdimensionierte Brunnen und Netze: Mit diesen Herausforderungen sieht sich die Stadtwerke Husum Netz GmbH seit geraumer Zeit konfrontiert. Der Wasserversorger hat daher ein ganzheitliches Sanierungskonzept entwickelt, das er sukzessive umsetzt. Ziel der Maßnahmen ist es, die Trinkwasserinfrastruktur vor Ort an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Zentrale Elemente bei der Umsetzung sind Verbraucherverhalten, Dimensionierung und die Erlösstruktur.
Gesamtheitliche Kanal-TV-Inspektion als Basis zur Sanierungsplanung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (10/2014)
Täglich werden viele Kanäle erneuert, repariert oder saniert. Eine nachhaltige Kanaluntersuchung ist in den wenigsten Fällen Basis für eine gesamtheitliche Sanierungsplanung. Gesamtheitlich heißt, dass alle Rohre, also auch die Anschlusskanäle, genauestens untersucht und in der Lage vermessen sind bzw. in 3D dargestellt werden. Der Einsatz eines Kamerasystems mit elektronischer Lagevermessung, welches auch verzweigte Hausanschlüsse untersuchen kann, ist hierfür unabdingbar. Vorgestellt wird ein Modellprojekt zur Sanierungsplanung von Abwasserleitungen in der Sächsischen Gemeinde Weinböhla, bei dem im Rahmen einer Kanal-TV-Inspektion 3D-Technik zur Erfassung von Haupt- und Anschlussleitungen eingesetzt wurde.
Bilanzierung von Kanalsanierungsmaßnahmen im Inlinerverfahren
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (9/2010)
In der Praxis sind die Sichtweisen der bilanziellen Behandlung von Sanierungsverfahren mittels Inliner in der Abwasserbranche sehr verschieden. Nachfolgend soll eine Grundlage für die Diskussion um die Möglichkeiten der bilanziellen Behandlung der Inlinersanierung geboten werden.
Möglichst ohne Graben: Kanalsanierung auf privatem Grund
© Deutscher Fachverlag (DFV) (9/2010)
Die Sanierung von Entwässerungsleitungen auf privatem Grund gewinnt an Bedeutung – vor allem in Nordrhein-Westfalen, wo bis Ende 2015 alle Grundstückseigentümer eine Dichtheitsprüfung für ihre Schmutz- und Mischwassersysteme durchführen müssen.