Die Bohrkosten machen in der Regel mehr als die Hälfte der Gesamtkosten eines Tiefengeothermie-Projektes aus. Dies allein ist schon eine ausreichende Begründung dafür, sich die Kosten und deren Herkunft näher anzusehen. Erschwerend für die tiefe Geothermie ist zudem, dass – nicht zuletzt infolge des geringen spezifischen Energieinhalts von Heißwasser im Vergleich zu Kohlenwasserstoffen – die Wirtschaftlichkeit von Geothermiebohrungen hierzulande zumeist deutlich schwieriger zu erreichen ist als bei Kohlenwasserstoffbohrungen.
Es ist allgemein bekannt, dass die Bohrkosten neben der Bohrteufe auch von den Bohrdurchmessern abhängen (große Bohrung = hohe Kosten; kleine Bohrung = geringere Kosten). Allerdings verursachen kleine Bohrdurchmesser in der Betriebsphase durch hohe Strömungswiderstände hohe Energiekosten für die Förderpumpe. Dadurch ist der zunächst naheliegende Ansatz zur Kostenreduzierung, nur kleine Bohrungen zu teufen, betriebswirtschaftlich keine befriedigende Lösung, sodass nach anderen Ansätzen gesucht werden muss.
Bisher wurden in Deutschland nahezu alle tiefen Geothermie- Projekte in Sedimentgestein realisiert. Aufgrund der aktuell verfügbaren Bohrtechnik, die – geschichtlich bedingt – primär für das Bohren in Sedimenten optimiert ist, wird in diesem Beitrag auf das Bohren in Sedimenten Bezug genommen; gleichwohl gelten viele Aussagen auch für Bohrungen im Kristallin.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 05 - 2014 (Mai 2014) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Axel Sperber | |
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