Verockerungsanalytik für Brunnen in der Praxis (Teil 2)

Nachdem im ersten Teil des Beitrags (bbr 10/2013) genauer auf die mikrobiologischen Hintergründe der biologisch induzierten Verockerung von Brunnen eingegangen wurde, werden nun die praktischen Einsatzmöglichkeiten einer Verockerungsanalytik veranschaulicht.

Trotz oftmals jahrzehntelanger Betriebserfahrungen und einem fundierten Wissen über die jeweiligen „Problembrunnen“ stehen Brunnenbetreiber der Brunnenalterung durch Verockerung oft machtlos gegenüber. Die für die biologische Verblockung relevanten Prozesse spielen sich tief im Inneren des Brunnens ab und können selten anhand betrieblicher Parameter eingeschätzt werden. Erst weit fortgeschrittene, schwerwiegende Verblockungen schlagen sich in den Betriebsparametern nieder und treffen den Betreiber dann häufig unvorbereitet. Doch grade die frühzeitige Diagnose wäre für die Erhaltung des Brunnens von größter Wichtigkeit. Grundsätzlich gilt, dass chemisch-biologisch abgelagerte Verockerungen mit der Zeit durch Umkristallisation aushärten. Die Entfernung von solchen verfestigten Ablagerungen ist dann nur mit speziellen Verfahren möglich, die technisch und finanziell einen hohen Aufwand erfordern.

Im Idealfall kann der Betrieb eines Brunnen jedoch mehrere Jahrzehnte erfolgen, wenn er regelmäßig gewartet und regeneriert wird. Um die Maßnahmen gegen eine Verockerung stets sinnvoll und effizient einsetzen zu können, empfiehlt es sich, zunächst eine standardisierte Datenerfassung wichtiger Brunnenparameter zu etablieren. Das Biotechnologieunternehmen Blue Biolabs GmbH, eine Ausgründung der Technischen Universität Berlin, hat seit 2012 eine Methode entwickelt, um den Brunnenzustand abschätzen zu können. Im Folgenden werden einige gängige Verfahren sowie neue Entwicklungen der Brunnenüberwachung vorgestellt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2014 (März 2014)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: M. Sc. Manuel Popiol
Dipl.-Ing. Lukas Weise
Dipl.-Ing. Oliver Thronicker

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