Akzeptanz, Information und Kommunikation - Grundlagen für den Erfolg geothermischer Projekte

Im TIGER-Projekt gehen erstmals in Deutschland Geistes- sowie Sozialwissenschaftler und Ingenieure der Frage nach, wie Bürger, Behörden und Unternehmen künftig besser miteinander über tiefe Geothermie kommunizieren können. Erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens zeigen: Die komplexe Technologie wird grundsätzlich als mögliche Energiegewinnungsform für Deutschland gesehen.

Allerorten stoßen Großprojekte von Kommunen und Verbänden auf die Skepsis oder den Widerstand von Bürgern. Das zeigte sich im Herbst beispielsweise bei der gescheiterten Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2022 in München oder beim allgegenwärtigen Protest gegen den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs. In vielen Fällen fühlen sich die Menschen übergangen und unzureichend über das jeweilige Unterfangen informiert - ein Phänomen, an dem zurzeit viele Vorhaben scheitern oder durch das große Verzögerungen entstehen. Das gilt auch für Geothermie-Projekte. In manchen Regionen wird die junge, innovative Technik mit Skepsis gesehen, besonders weil die Technologie den Bürgern häufig unbekannt ist. Dabei ist tiefe Geothermie Teil der Energiewende und als erneuerbare Energie dezentral und nach menschlichem Ermessen unerschöpflich verfügbar. Um ihr Potenzial angemessen nutzen zu können, ist es notwendig, die Akzeptanz von erneuerbaren Energien in der öffentlichen Wahrnehmung zu verbessern. Aus diesem Grund fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) das Verbundprojekt "Tiefe Geothermie: Akzeptanz und Kommunikation einer innovativen Technologie" - kurz TIGER. Erstmals gehen Geistes- und Sozialwissenschaftler sowie Ingenieure in Deutschland aktiv der Frage nach, wie Bürger und Bürgerinnen, Behörden und Tiefengeothermie-Akteure künftig leichter miteinander kommunizieren können. Ziel ist es, Akzeptanzhemmnisse zu identifizieren und abzubauen. Dazu entwickelt TIGER ein Kommunikationskonzept, das als Baukasten alle Situationen in der Planung, dem Bau, Betrieb und Rückbau von geothermischen Anlagen berücksichtigen soll. "Damit soll der Weg zu einer transparenten Kommunikation zwischen allen Beteiligten, wie Betreibern, Anwohnern, Kommunalpolitik und Genehmigungsbehörden geebnet werden. Er soll allen ermöglichen, sich ein objektives Bild zu machen", erläutert Anna Borg, Projektkoordinatorin von TIGER. Zu diesem Zweck setzt sich das Vorhaben aus drei Projektpartnern zusammen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 02 - 2014 (Februar 2014)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: Aike van Douwe
Johanna Kluge

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Voll unter Strom: Bis 2050 Versorgung durch Erneuerbare Energien möglich – vielleicht:
© Deutscher Fachverlag (DFV) (8/2010)
Die Europäische Klimastiftung (ECF) hat eine von McKinsey erstellte Studie zur Stromversorgung der Zukunft veröffentlicht.

Biogene Abfälle und Reststoffe - Kohlenstoffquelle, Bioenergie und negative Emissionen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Deutschlands Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist, den Material- und Energieverbrauch erheblich nachhaltiger aufzustellen, denn die angestrebte Klimaneutralität beinhaltet zwei wesentliche Standbeine: Zum einen die Umstellung der Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien (EE).

Die Novelle der Erneuerbare Energien-Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED III)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Inhalte und ausgewählte Umsetzungsfragen

Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.

15 Jahre geothermische Wärmeversorgung in Unterföhring
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2024)
In Unterföhring kann 15 Jahre nach Inbetriebnahme der geothermischen Wärmeversorgung das gesamte Gemeindegebiet mit Erdwärme beliefert werden. Dafür wurde 2009 und 2014 je eine Dublette gebohrt. Für den Wasserschutz bei solchen tiefengeothermischen Projekten sorgt unter anderem eine zementierte Verrohrung des Bohrlochs, dessen Integrität alle zehn Jahre nachgewiesen werden muss.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...