Die Zukunft des Altpapiers: Der Trend geht zum verstärkten Einsatz von hoch automatisierten Sortieranlagen

Der Sekundärrohstoff Altpapier ist der mengenmäßig wichtigste Faserrohstoff der Papierindustrie in Deutschland; 62 Prozent des Rohstoffverbrauches werden durch den Einsatz von Altpapier abgedeckt. Der spezifische Altpapiereinsatz betrug in Deutschland im Jahr 2012 rund 72 Prozent; in Europa 51 Prozent und steigt weiter an. Die Massenpapierqualitäten Wellpappenrohpapier und Zeitungsdruckpapier werden in Deutschland bereits seit mehreren Jahren nahezu vollständig auf Altpapierbasis hergestellt.

Foto: Entsorgungstechnik Bavaria(11.06.2014) Die Anforderungen der Papierindustrie an den Sekundärfaserstoff Altpapier sind je nach Produktsegment verschieden. Für die Produktion grafischer Papiere werden die so genannten Deinking-Sorten eingesetzt, die für den Prozess der Druckfarbenentfernung geeignet sind. Die verschiedenen Altpapierqualitäten werden anhand der Altpapiersortenliste nach EN 643 eingeteilt und gehandelt. Etwa 80 Prozent der Altpapierverbrauchsmenge wird den unteren Sorten der Gruppe 1 zugeordnet. Diese Qualitäten entstammen vorwiegend aus dem haushaltsnahen Bereich. Haushaltssammelware ist in ihrer Zusammensetzung verhältnismäßig inhomogen und durch einen gewissen Verschmutzungsgrad charakterisiert. Daher muss dieses Altpapier vor dem Einsatz in der Papierherstellung einer geeigneten Sortierung unterzogen werden.
Die Qualität der Altpapiere ist in der gerade novellierten Europäischen Altpapiersortenliste EN 643 geregelt. Wichtige Neuerungen sind die Erweiterung der Anzahl an Sorten auf nahezu 100 sowie die Einführung zulässiger Höchstgrenzen für papierfremde Bestandteile und unerwünschte Materialien für jede Sorte. Vor allem Letzteres stellt eine große Herausforderung sowohl für Sortiertechnologien als auch für die Messtechnik dar...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Entsorgungstechnik Bavaria GmbH, Unterschleißheim, Papiertechnische Stiftung, Heidenau
Autorenhinweis: Angela Hanke – Entsorgungstechnik Bavaria GmbH und Dipl.-Ing. Lydia Tempel – Papiertechnische Stiftung (PTS), Heidenau
Foto: Entsorgungstechnik Bavaria



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2014 (Juni 2014)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Angela Hanke

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