Hochwasserschutz contra Wasserkraft – ein unlösbarer Konflikt?

Die vorgestellte private Planungsvariante eines Hochwasserrückhaltebeckens zeigt, dass auch rein technische Bauwerke ein Gewinn für die gesamte Umgebung – und nicht alleine für den Hochwasserschutz – sein können. Dabei ist es unerlässlich, frühzeitig alle Beteiligten einzubeziehen und sich mit deren Vorstellungen auseinander zu setzen. Das bequeme Zurückziehen auf das einfache und fast immer zutreffende Argument „Kosteneinsparung“ kann nicht allein gelten, da bei Bauwerken mit Veränderung sowie Verlegung ganzer Flussläufe über zeitliche Dimensionen von 100 Jahren und mehr nachgedacht werden muss.

In der Gemeinde Oppenweiler (Groß­raum Stuttgart) soll zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ein Rückhaltebe­cken für den Fluss Murr gebaut werden. Dieses Becken ist mit einem Volumen von ca. 850.000 m³ derzeit (Juli 2013) in der Vorplanungsphase. Direkt im zu­künftigen Rückhaltebecken befindet sich das Staugebiet des Kleinkraftwerkes Rüf­lensmühle. Die Rüflensmühle wurde im Jahre 1231 erstmalig urkund­lich erwähnt und ist seitdem ununterbro­chen in Betrieb. Mit der aktuellen Planungsvariante des Rückhaltebeckens vom Wasserverband Murrtal soll das Wasserrecht enteignet und das Kleinkraftwerk nach 800 Jahren stillgelegt werden. Alternativ zu der Pla­nungsvariante des Wasserverbandes wur­de eine Planungsvariante auf privater Ba­sis erarbeitet, die einen gleichwertigen Hochwasserschutz wie die öffentliche Pla­nungsvariante bietet, aber darüber hinaus den Ausbau der Wasserkraftanlage Rüf­lensmühle ermöglicht.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 10/2013 (Oktober 2013)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) M. A. Jürgen H. R. Küenzlen
Dipl.-Ing. Dieter Lind

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