Smart KKS: Verbesserung der Möglichkeit zur Zustandsbewertung von Rohrleitungen

Der immer stärker wachsende Stellenwert des kathodischen Korrosionsschutzes (KKS) als leistungsfähiges Zustandsbewertungssystem verlangt eine deutlich stärkere Integration der KKS-Daten in die bestehende Infrastruktur eines Netzbetreibers. Die damit zusammenhängenden erforderlichen technischen Anpassungen bei KKS-Schutzstromgeräten und -Fernüberwachungssystemen können vergleichsweise einfach mithilfe von „Eingebetteten Systemen“ erfolgen.

Die vollständige Integration von KKSDaten in die IT-Umgebung von Netzbetreibern ist ein Ziel, das sicherlich nicht mehr lange auf seine Realisierung warten muss. Momentan werden bereits vielversprechende Hard- und Softwaresysteme erprobt, einige davon stehen kurz vor der Markteinführung und die entsprechenden Protokolle und Schnittstellen, die benötigt werden, stehen schon seit langer Zeit für jeden offen zugänglich zur Verfügung.
Der Wunsch der Netzbetreiber, in größerem Maße als bisher auf die KKS-Daten zuzugreifen, zeugt von der deutlich gestiegenen Wahrnehmung, die der KKS insgesamt verzeichnet. Dies wird auf Seiten des KKS-Fachgebiets einen weiteren Entwicklungsschub auslösen, um den gestiegenen Wünschen und Anforderungen der Netzbetreiber auch nachkommen zu können.
Eine zentrale Forderung an zukünftige KKS-Schutzstromgeräte und -Fernüberwachungssensoren stellt die echtzeitfähige Messdatenaufnahme und Datenverarbeitung dar. Hierbei wird unter Echtzeit die im Kontext der Messaufgabe erforderliche Datenverarbeitungsgeschwindigkeit verstanden. Die dargestellten Anwendungsbeispiele, zeitnahe Erkennung von kurzzeitig auftretenden Umhüllungsfehlstellen, wie sie z. B. durch Baggerangriffe verursacht werden können, und die intelligente Schutzstromeinspeisung zur Reduzierung der Wechselstromkorrosionsgefährdung an wechselspannungsbeeinflussten Rohrleitungen, untermauern die Notwendigkeit dieser Forderung. Die Messdatenaufnahme, Datenverarbeitung und Datenübertragung müssen an diese unterschiedlichen Bedingungen flexibel angepasst werden können.
Die Möglichkeit der Einrichtung eines auf dieser Technik beruhenden leistungsfähigeren Zustandsbewertungssystems von kathodisch geschützten Rohrleitungen stellt einen weiteren Mehrwert dar. Die Verbindung von präziser und schneller Messtechnik mit den Vorzügen der digitalen Signalverarbeitung und dem Einsatz moderner zukunftssicherer Kommunikationstechnologie erhöht die diesbezüglichen Möglichkeiten des KKS erheblich.
„Eingebettete Systeme“ stellen dabei das Schlüsselelement dar. Mit ihnen lassen sich die gestiegenen Anforderungen problemlos erfüllen. So wie in anderen Bereichen gehört auch im KKS „Eingebetteten Systemen“ die Zukunft. Nur mit ihnen ist ein „Smart KKS-System“ überhaupt realisierbar.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 01 - 2013 (Januar 2013)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 9,00
Autor: Dipl.-Ing. Matthias Müller
Dipl.-Phys Rainer Deiss

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