Lassen sich die Kosten struktureller und sonstiger Netzmerkmale tendenziell und konkret bestimmen?
Die derzeitige Spannbreite der unternehmensspezifischen Wasserpreise in Deutschland hat durch gezielte Eingriffe staatlicher Organe (Kartellbehörde, BGH, OLG Frankfurt, Bundesnetzagentur) zu einer öffentlichen Diskussion der Preise und Kosten in der Trinkwasserversorgung geführt. Über bisherige Untersuchungen und Ansätze zur Begründung der bestehenden Preisspannen wie auch zur Preispositionierung eines jeden Wasserversorgungsunternehmens (WVU) innerhalb der Versorgungslandschaft wurde in der Fachliteratur bereits berichtet. In einem Positionspapier der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser aus dem Jahr 2010 wird bekräftigt, dass die Vielzahl der Faktoren, die die Kosten der Wasserversorger beeinflussen, in die Wasserpreisbildung einbezogen werden müssen. Zu einemähnlichen Schluss kommen auch andere Fachstellen, die eine Methodik zur relativen Vergleichbarkeit von Wasserversorgungsunternehmen (Benchmarking), allerdings nur anhand konkreter Strukturmerkmale, erarbeitet haben. Mit steigendem Druck auf die WVU durch weitere behördliche Eingriffsversuche ergibt sich die Notwendigkeit, die Wasserpreisgestaltungkosten abhängiger darzustellen. Hierzu wäre es für das einzelne WVU von großem Nutzen, seine durch besondere Netz- oder Versorgungsmerkmale entstehenden Kostenanteile (im Wesentlichen an den Netzkosten) quantifizieren und damit nachweisen zu können. Die Identifikation sowie der Nachweis von Mehrkosten durch besondere Merkmale würden dem WVU helfen, unterschiedliche Wasserpreise zu begründen und für Dritte verständlich zumachen. Zu diesem Zweck hat die Rechenzentrum für Versorgungsnetze Wehr GmbH (RZVN) ein Verfahren entwickelt, das mittels mehrstufiger Optimierungsschritte ermöglicht, kostenrelevante Merkmale der Wasserversorgung technisch zu beschreiben, kostenmäßig zu quantifizieren und in Größe und Tendenz zu vergleichen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2013 (Dezember 2013) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Marc Wallerath Timo Wehr | |
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20 Jahre Wiedervereinigung – Wasserpreise und Nachfrage in Berlin im Vergleich
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20 Jahre nach der Wiedervereinigung schätzen in Berlin die meisten Kunden den Wasserpreis wesentlich höher ein, als er tatsächlich ist, und wissen nicht, wie viel sie für Wasser und Abwasser ausgeben. Die Berliner Medien stellen immer wieder heraus: „... das Berliner Wasser gilt als vergleichsweise teuer.“ Sind damit die Kosten der Kunden gemeint?Sind Wasserpreise gleichzusetzen mit dem, was Kunden zahlen, und wenn nicht: Wie ist es wirklich in Berlin? Und was heißt eigentlich „vergleichsweise“?
Integriertes Wasserressourcenmanagement: Auswirkungen von Subventionen im Agrarsektor in Südafrika
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Finanzierung der kommunalen Abwasserbeseitigung
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Die Gemeinde- bzw. Kommunalordnungen der einzelnen Bundesländer ordnen die Aufgaben der Abwasserbeseitigung den hoheitlichen Tätigkeiten der Gemeinden zu. Diese stellt eine Aufgabe der Daseinsvorsoge dar und kann als Pflichtaufgabe der Gemeinde nicht ohne Weiteres auf Dritte übertragen werden. Sie ist eine kostenrechnende Einrichtung, die sich soweit vertretbar und geboten aus besonderen Entgelten zu finanzieren hat.
Energieeffizienz zahlt sich aus - Einführung eines Tools zur Lebenszykluskostenberechnung bei Investitionsentscheidungen
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