Gasspeicher – ihre Rolle heute und in Zukunft

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien treten immer häufiger Situationen auf, in denen Strommengen erzeugt werden, die nicht nachgefragt werden. Es kommt zu immer stärkeren Lastschwankungen im Stromnetz mit der Gefahr von instabilen Netzsituationen. Es stellt sich die Frage, ob Energiespeicher dazu beitragen können, kritischen Netzsituationen entgegenzuwirken, indem sie den Überschussstrom speichern und ihn in kritischen Situationen flexibel bereitstellen, um das Stromnetz zu stabilisieren.

Zurzeit werden verschiedene Stromspeicherlösungen diskutiert. Im Gespräch ist neben Schwungrädern, Batterien, Druckluftspeichern und Pumpspeichern unter dem Stichwort Power to Gas auch die chemische Einspeicherung des Überschussstroms in das vorhandene Gasnetz. Überschussstrom würde in Wasserstoff oder synthetisches Methan umgewandelt, anschließend ins Erdgasnetz eingespeist, später in Erdgasspeichern zwischengespeichert, dann in die Verbrauchszentren transportiert und am Verbrauchsort zurückverstromt.
Erdgasspeicher spielen in ganz Nordwesteuropa eine wichtige Rolle, ursprünglich, um saisonale Schwankungen der Gasnachfrage auszugleichen. Sie stellen die ausreichende Versorgung mit Erdgas auch dann sicher, wenn Gasproduktion und Importe nicht ausreichen, um die besonders hohe Nachfrage im Winter zu decken. Sie stehen auch in Deutschland ausreichend zur Verfügung. Mehr noch, es gibt ein Überangebot an Speicherkapazitäten. Für Speicherbetreiber wird es zunehmend schwerer, ihre Kapazitäten zu vermarkten.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die Energiewende dazu führen könnte, dass es für Erdgasspeicher als Energiespeicher zukünftig neue Vermarktungschancen gibt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 09 - 2013 (September 2013)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Christoph Hankeln

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