Wasserentgelte – transparente Kommunikation und neue Pricing-Strategien

Nach jahrzehntelanger Ruhe besitzen Wasserentgelte heute einen hohen Aufmerksamkeitswert. Vom Verbraucher über Kartellbehörden und Gerichte bis zum Bundestag sind sie Thema. Mit dem Anstieg der Wasserentgelte werden Verbraucher mehr und mehr Begründungen einfordern. Sind Entwicklungen denkbar, in denen auch Unternehmen der Wasserwirtschaft moderne Preisstrategien anwenden können? Neben der Optimierung der Preiskommunikation werden zwei weitere Wege aufgezeigt, wie es gehen kann: mehrwert- und loyalitätsbasierte Entgeltstrategien. Sie gelingen aber nur, wenn die Unternehmen ihre Strategie ändern.

Aktive Kommunikation und kreative Ansätze des Preismanagements wirken für die Wasserbranche revolutionär. Bisher dominiert – basierend auf dem Kostendeckungsprinzip – das Kosten- Plus-Modell. Preise, die für unterschiedliche Kundengruppen variabel gestaltet werden, Preise, die sich am erzeugten Kundennutzen orientieren oder die die Loyalität von Kunden belohnen, scheinen undenkbar. So muss es aber nicht bleiben. Weiterentwicklungen sind auf drei Ebenen möglich:
• Im heutigen Kosten-Plus-Ansatz kann die Preiskommunikation deutlich verbessert werden.
• Durch Zusatzleistungen, Cross-Selling und das Bündeln von Leistungen kann ein Mehrwert geschaffen werden, der Value-based-Pricing, also die Bepreisung des für den Kunden geschaffenen Mehrwerts, erlaubt.
• Kundenloyalität kann bei komplexen Angeboten im Sinne eines Loyalty-Pricings belohnt werden.
 
In anderen Märkten, wie zum Beispiel dem Energiemarkt, spielt zurzeit das wettbewerbsorientierte Pricing die wichtigste Rolle. Es kann bei natürlichen Monopolen jedoch vernachlässigt werden. Eine Wettbewerbsorientierung findet allenfalls im Rahmen der kartellrechtlichen Prüfung bei der Durchführung des Vergleichsmarktkonzeptes statt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 04 - 2013 (April 2013)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Christian Hoffmann
Sascha Schwarz
Dipl.-Psych. Uwe Weinreich

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