Blei-bende Werte: Beim Walzblei-Recycling sind Ökonomie und Ökologie im Einklang

Für viele Bauherren, Architekten und Handwerker werden ökologische Aspekte bei der Materialauswahl immer wichtiger. Nur wenige Produkte verfügen über einen funktionierenden Sammel- und Recycling-Kreislauf. Ein nahezu geschlossenes System existiert für den Werkstoff Walzblei. Von den eingespielten Prozessen profitieren alle Beteiligten.

Foto: BSB Recycling(27.08.2013) Auf dem Hof der Theo Steil GmbH im Kölner Stadtteil Deutz türmen sich silbrig-graue Bleistücke zu meterhohen Bergen. Tag für Tag liefern Dachdecker und Abrissunternehmen bei der Verwertungsfirma Walzbleireste ab, die bei der Sanierung von Dächern und Hausverkleidungen anfallen. Das Sammeln und Verwerten des Altmetalls lohnt sich: Pro Kilogramm Walzblei- Schrott erhalten die Lieferanten rund 1,20 Euro. Dieser Preis errechnet sich aus dem jeweils aktuellen Bleipreis an der Londoner Metallbörse (LME) und einem Abschlag für die Wiederverarbeitung.
Blei ist ein wertvoller Rohstoff, der derzeit auf dem Weltmarkt rund viermal so teuer wie Rohstahl gehandelt wird. Was andere Werkstoffe durch aufwändige Prozesse und Kontrollen anstreben, ist bei Blei längst eine Selbstverständlichkeit. Der Werkstoff Blei ist das Metall mit dem höchsten Rückgewinnungsanteil. Der Produktkreislauf lässt sich theoretisch unbegrenzt wiederholen. Es entstehen keine Qualitätsverluste, unabhängig davon, wie oft und wie lange das Metall vorher verwendet wurde...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Theo Steil GmbH (Köln); Gütegemeinschaft Saturnblei e. V. (Krefeld); BSB Recycling GmbH (Braubach, Rheinland-Pfalz)
Autorenhinweis: Jürgen Seifert, Gütegemeinschaft Saturnblei e.V.
Foto: BSB Recycling



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli/August 2013 (27.08.2013) (August 2013)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Jürgen Seifert

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