Zum Austragspotenzial deponierter Kraftwerksrückstände

Der Beitrag beschreibt Untersuchungen zum Austragspotenzial deponierter Rückstände aus Steinkohlekraftwerken, die sich nach ihrer Ablagerung aufgrund puzzolanischer Reaktionen zu einem magerbetonähnlichen Monolithen mit geringer Wasserdurchläs-sigkeit verfestigt haben. Hierzu wurden die aus der Rekultivierungsschicht ablaufenden Sickerwässer über einen definierten Zeitraum beprobt. Es konnte nachgewiesen wer-den, dass aus den verfestigten Kraftwerksrückständen praktisch keine Stoffe über das Sickerwasser ausgetragen werden. Damit kann an dem von GFR betriebenen Standort auf das Aufbringen einer aufwendigen Oberflächenabdichtung verzichtet werden.

GFR betreibt in einem ehemaligen Gipstagebau bei Lüthorst seit rund 25 Jahren eine abfallrechtlich planfestgestellte Monodeponie für Kraftwerksrückstände. Die dort abge-lagerten Stoffe zeichnen sich durch ein geringes Schadstoffpotenzial aus und reagieren nach ihrer Vermischung mit Wasser puzzolanisch. Sie haben sich daher mittlerweile zu einem magerbetonähnlichen Monolithen mit geringer Wasserdurchlässigkeit verfestigt.
Anfang 2009 hat GFR verschiedene Änderungen des 1988 erlassenen Planfeststel-lungsbeschlusses beantragt, unter anderem auch den Verzicht auf die damals noch verbindlich vorgeschriebene Aufbringung einer mineralischen Oberflächenabdichtung. Das für den Standort zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat dem Antrag per Planänderungsgenehmigung vom 25.05.2009 unter Auflagen zuge-stimmt. In diesem Zusammenhang wurde festgelegt, dass vor dem Aufbringen der Re-kultivierungsschicht nachgewiesen werden muss, dass die im Antrag beschriebenen Annahmen zum Austragspotenzial zutreffend sind und nachteilige Veränderungen eines nahegelegenen Oberflächengewässers auch bei einem Verzicht auf eine mineralische Oberflächenabdichtung nicht zu besorgen sind.
GFR hat daher in Abstimmung mit der Zentralen Unterstützungsstelle für Abfall, Gen-technik und Gerätesicherheit (ZUS AGG) im Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hildes-heim auf der Abfallentsorgungsanlage Lüthorst ein ca. 300 Quadratmeter großes Test-feld errichtet und über einen definierten Zeitraum beprobt. Die dabei gewonnenen Er-kenntnisse belegen eindeutig die Richtigkeit der im Änderungsantrag gemachten An-nahmen und damit die Schadlosigkeit des vorgesehenen Rekultivierungskonzeptes. 
 



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung 2012 (Dezember 2012)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Michael Zingk

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