Nach EG-Wasserrahmenrichtlinie können Gewässer in bestimmten Fällen als „erheblich veränderte Wasserkörper" ausgewiesen werden. Bewirtschaftungsziel ist dann das „gute ökologische Potenzial". Um einheitliche Grundlagen für den zweiten WRRL-Bewirtschaftungsplan zu schaffen, wurde hierfür ein Verfahren entwickelt und in einem Handbuch dokumentiert.
Mit dem Handbuch zur Bewertung und planerischen Bearbeitung von erheblich veränderten Gewässern liegt eine Methode vor, die bundesweit für den zweiten Bewirtschaftungsplan angewandt werden kann und den Anforderungen der WRRL in Hinblick auf die Bewirtschaftungsziele erheblich veränderter und künstlicher Fließgewässer Rechnung trägt. Die besondere Herausforderung bei der Verfahrensentwicklung lag einerseits in der Kombination der Bewertung mehrerer biologischer Qualitätskomponenten mit der Abschätzung der Wirkung umzusetzender hydromorphologischer Maßnahmen. Andererseits wurde das Verfahren so angelegt, dass die Bewertung von HMWB und AWB – analog der Bewertung natürlicher Fließgewässer – einheitlich durchgeführt werden kann, aber für Ausnahmefälle auch die Möglichkeit einer Individualisierung angeboten wird. Das Verfahren wird zurzeit anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Regionen Deutschlands erprobt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 12/2012 (Dezember 2012) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl.-Biol. Eva Bellack Dr. Sebastian Birk Dipl.-Ing. Christoph Linnenweber | |
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125 Jahre hydrometrische Prüfung in Österreich - Braucht es uns noch?
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Seit 1896 werden in Wien Fließgeschwindigkeitsmessgeräte kalibriert. Der 125. Geburtstag soll uns Anlass geben zu feiern, doch die Pandemie verwehrt uns gesellschaftliche Zusammenkünfte. Auch die ungewisse Zukunft der hydrometrischen Prüfung in Österreich verhindert einen ungetrübten Rückblick auf Jahrzehnte der Forschung und Kalibrierung. Doch gibt er Antrieb, Ausrichtungen und Entwicklungen in der Hydrometrie zu bewerten, sowie in anbetracht der Globalisierung und der Entwicklung neuer Durchflussmessverfahren zu fragen: Braucht es uns noch?
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Eigendynamische Veränderungen der Gewässermorphologie sind in natürlichen Fließgewässern ein stetiger, die Strukturgüte beeinflussender Prozess. In anthropogen beeinflussten Abschnitten werden eigendynamische Prozesse häufig nicht zugelassen oder durch Unterhaltungsmaßnahmen rückgängig gemacht. Im vorgestellten Fallbeispiel Guldenbach kam es in Folge hoher Abflüsse zu einer Laufverlegung und umfangreichen Strukturverbesserungen. Die Eigendynamik des Gewässers sollte als kostenfreie Ökosystemdienstleistung zur Umsetzung der WRRL wertgeschätzt werden.
Aktives Flächenmanagement zur Vorbereitung von Fließgewässerrenaturierung
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Maßnahmen zur Renaturierung von Fließgewässern benötigen Flächen, die im Regelfall Nutzungen zugeführt sind. Vorausschauendes Flächenmanagement sowie Kooperation und partizipatives Vorgehen sind hier notwendig, um die Belange der Grundstückseigentümer aufgreifen zu können und die benötigten Flächen verfügbar zu machen. Am Beispiel vom Vorpommern wird dieses prospektive und stategische Flächenmanagement vorgestellt.
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