Sandbelastung der Fließgewässer in Niedersachsen

In Niedersachsen wurde ein übermäßiges Vorkommen von Sand in kiesgeprägten Fließgewässern des norddeutschen Tieflands als eine wichtige regionale Wasserbewirtschaftungsfrage identifiziert. Grund hierfür ist, dass beweglicher Sand die Tier- und Pflanzenwelt im Gewässer nachhaltig beeinträchtigt und insbesondere in kiesgeprägten Fließgewässern ökologisch großen Schaden anrichtet.

Bisher lagen in Niedersachsen keine systematischen, fundierten und vor allem flächendeckenden Informationen zur Belastungssituation der Fließgewässer durch Sand vor. Diese Wissenslücke sollte mit Hilfe einer Studie zur großräumigen Belastung der Fließgewässer mit Sand geschlossen werden. Das Problem wird dabei räumlich und in der Intensität der Belastung dargestellt. Als räumliche Auflösung zur Bewertung der Sandbelastung wurden die Oberflächenwasserkörper gewählt, von denen es in Niedersachsen mehr als 1.600 gibt. Sand wird durch einen Korngrößendurchmesser von 0,063 bis 2 mm innerhalb der Kornfraktionen des Feinbodens definiert. Andere Feinsedimente wie Tone und Schluffe waren, obgleich sie in weiten Teilen Südniedersachsens auch für Probleme sorgen, nicht Gegenstand dieser Studie. Nicht näher behandelt wurden die ökologischen Folgen und Auswirkungen der Sandbelastung sowie Themen im Zusammenhang mit Maßnahmen, um Sandfrachten zukünftig zu reduzieren.
Im Ergebnis sollte die Studie die Belastungsschwerpunkte (Hot Spots) durch Sand in den Fließgewässern Niedersachsens aufzeigen. Ziel war es, das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen und Verantwortliche für das Thema zu sensibilisieren. Die vorliegenden Informationen sind eine Grundlage für weiterführende Diskussionen und Untersuchungen, dienen aber auch zum Anstoß konzeptioneller Maßnahmenplanungen.
Grenzen der Studie: Auf Grund der verwendeten Maßstabsebene bestand nicht der Anspruch, im Detail „die absolute Wahrheit“ über die Sandproblematik niedersächsischer Fließgewässer abzubilden. Die Ergebnisse werden daher zukünftig auch mit weiteren Informationen – wie z. B. mit der zurzeit in Niedersachsen laufenden Detailstrukturkartierung oder mit Informationen zu transportierten Sandmengen in Gewässern – abzugleichen und zu verifizieren sein.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 10/2012 (Oktober 2012)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Dipl.-Biol. Carsten Scheer
Dr.-Ing. Nikolai Panckow
Dr. Katharina Pinz

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