Risiken im Geologischen System bei der Fracking-Technologie

Die Fluidverpressung im Rahmen von Fracking-Maßnahmen für die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten ist auf Grund der potenziellen Beeinträchtigung der Grundwasserqualität auch in Deutschland Teil der öffentlichen Debatte.

Die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten wird derzeit in Deutschland intensiv diskutiert. Ein wichtiger Streitpunkt ist hierbei die Frage, inwieweit die Grundwasserqualität durch die während des Fracking-Prozesses freigesetzten Fluide und chemischen Additive beeinträchtigt werden kann. Darüber hinaus wird nachgefragt, ob die Klimabilanz von Schiefergas und Flözgas durch beim Fracking freigesetztes Methangas deutlich verschlechtert werden könnte. Die Studie konzentriert sich regional auf die potenziellen Flözgaslagerstätten im Münsterländer Kreidebecken und die Schiefergaslagerstätten im Niedersächsischen Becken.
Die Analyse umfasst die hydraulischen und Transportprozesse im Deckgebirge über dem Fracking-Horizont, verschiedene operationelle Randbedingungen sowie unterschiedliche hydrogeologische Standortbedingungen, wobei die Deckgebirgsmächtigkeit, die Durchlässigkeit des Deckgebirges sowie die potenzielle Präsenz von Wegsamkeiten und Barrieren berücksichtigt werden. Grundlegende Szenarien umfassen dabei den kurzfristigen vertikalen Fluidtransport unter hohen Drücken während der Hochdruck-Frack- Maßnahme selbst und den langfristigen großskaligen Transport in einem Tiefengrundwasserleiter unter einem mäßigen regionalen hydraulischen Gradienten. Dieser Tiefengrundwasserleiter wurde für das Münsterland identifiziert. Schließlich wird noch der mögliche Aufstieg von Methan aus der Lagerstätte in oberflächennahe Grundwasserleiter bzw. in die Atmosphäre mit numerischen Simulationen der stark dichteabhängigen Mehrphasenströmung untersucht.
Diese Analyse erforderte die Beschreibung der geologisch-geometrischen Verhältnisse und die Charakterisierung der hydrogeologischen Kenngrößen am jeweiligen Standort (Setting). Hierzu gehören die Beschreibung des Einflusses von Barrieregesteinen und höher permeablen Wegsamkeiten (z. B. Störungszonen) für den vertikalen und den horizontalen Stofftransport sowie die Spezifizierung der Randbedingungen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06/2012 (Juni 2012)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Martin Sauter
Prof. Dr. Rainer Helmig
Dr. Johannes Klünker

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