Die Untersuchung der Zuleitungskanäle hat begonnen

Die Stadt Frankfurt am Main untersucht die Grundstücksentwässerungsanlagen und teilt den Eigentümern die Ergebnisse mit. Ein Einblick in die tägliche Arbeit der Inspektionsteams, in die Auswertung der Daten, insbesondere die Erstellung einer Sanierungsempfehlung, soll den Umfang der Aufgabe deutlich machen.

Die Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) hat sich für die neue Aufgabe „Untersuchung der Zuleitungskanale“ unter den drei Verfahrensweisen, die das Hessische Wassergesetz zur Wahl stellt, für das Gebührenverfahren entschieden. Sie untersucht die Grundstücksentwasserungsanlagen und teilt den Eigentümern die Ergebnisse mit. Der Grundstückseigentümer erhält einen „Dichtheitsnachweis“ oder eine Aufforderung zur Sanierung mit Sanierungsempfehlung. Für die Grundstückseigentümer entstehen keine Extragebühren, die Untersuchungskosten werden über die allgemeine Abwassergebühr finanziert.
Diese Vorgehensweise bietet den meist überforderten Grundstückseigentümern Schutz vor den sogenannten Kanalhaien und sichert den Anspruch der SEF an die Qualität der Untersuchungen. Die Organisation des Untersuchungsprogramms ist einfacher und die Kosten pro Grundstück sind geringer als bei den beiden anderen möglichen Verfahrensweisen, des Erstattungsverfahrens und des Nachweisverfahrens.
Die grundsätzliche Instandhaltungspflicht für den Zuleitungskanal liegt satzungsgemäß beim Grundstückseigentümer ab der ersten Muffe der Anschlussleitung. Ebenfalls in der Satzung über die Entwässerung der Stadt Frankfurt am Main ist festgelegt, dass die wiederkehrende Prüfung nach der Eigenkontrollverordnung (EKVO) von der SEF ubernommen wird. Von dieser Vorgehensweise muss nur dann abgewichen werden, wenn die Untersuchung aus verschiedenen Grunden, die noch beschrieben werden, abgebrochen werden muss.
Die Untersuchung der Zuleitungskanäle erfolgt in Teilgebieten und nach Prioritäten. Zuerst werden wegen des hohen Schutzbedarfs Leitungen in den Wasserschutzgebieten untersucht. Eine hohe Priorität ergibt sich auch für Bereiche, in denen Baumaßnahmen am öffentlichen Kanal geplant sind. Der Hintergrund dabei ist, dass Synergieeffekte bei Sanierungsarbeiten mitgenommen werden sollen. Das restliche Stadtgebiet wird in Anlehnung an die Untersuchung der öffentlichen Kanäle nach und nach untersucht werden.
Im Folgenden wird ein Einblick in die tägliche Arbeit der Inspektionsteams und in die Auswertung der Daten, insbesondere in die Erstellung einer Sanierungsempfehlung gegeben.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 05/2012 (Mai 2012)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Andrea Lindner

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