Der Beitrag der wissenschaftlich-technischen Verbände im Umsetzungsprozess der europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie

Derzeit ist der Umsetzungsprozess der europaischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) in Deutschland gepragt durch eine pragmatische Strategie der Umsetzung, die der Bund sowie die Bundeslander wesentlich bestimmen und die in verschiedenen Empfehlungen ihren Niederschlag findet. Wahrend die LAWA vor allem die rechtlich-organisatorische Umsetzung strukturiert und in weiten Bereichen auch regulierend vorgegeben hat, sind wichtige fachliche Fragen noch Gegenstand andauernder – meist wissenschaftlicher – Untersuchungen. Es mussen fur eine erfolgreiche Implementierung eine Reihe neuer – vor allem technischer – Standards entwickelt und in die Praxis eingefuhrt werden. Thematisiert werden im vorliegenden Fachaufsatz die laufenden Arbeiten der wissenschaftlich-technischen Verbande im Bereich des HWRM sowie deren wichtigste Arbeitsergebnisse (Merkblatter, Themenhefte etc.). Den Schwerpunkt der Betrachtungen bilden die wasserwirtschaftlichen Verbande BWK und DWA. Es wird zudem in einem Ausblick dargestellt, welche Fachthemen absehbar im Rahmen der wissenschaftlich-technischen zukunftigen Verbandsarbeit aufgegriffen werden.

Derzeit ist der Umsetzungsprozess der HWRM-RL in Deutschland geprägt durch eine pragmatische Strategie der Umsetzung, die der Bund sowie die Bundesländer wesentlich bestimmen und die in verschiedenen Empfehlungen ihren Niederschlag findet, u. a. zu Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten oder zur Aufstellung von HWRM-Plänen.
Während die LAWA vor allem die rechtlich- organisatorische Umsetzung strukturiert und in weiten Bereichen auch regulierend vorgegeben hat, sind wichtige fachliche Fragen noch Gegenstand andauernder – meist wissenschaftlicher – Untersuchungen. Im Spannungsfeld zwischen festgeschriebenen eher „politischen“ Zielstellungen und dem stringenten Zeitplan des Umsetzungsprozesses sind eine Vielzahl von Akteuren involviert (s. u. a.). Es müssen jedoch eine Reihe neuer – vor allem technischer – Standards entwickelt und in die Praxis eingeführt werden. Dabei verläuft der Prozess der Erstellung und Einführung eines technischen Regelwerkes naturgemäß deutlich langsamer ab, müssen doch zunächst die wesentlichen Inhalte von den federführenden Fachleuten erarbeitet, formuliert und in einem definierten mehrmonatigen „Auslegungsprozess“ der Öffentlichkeit als Entwurf zur Kenntnis gegeben werden. Nach Berücksichtigung der eingegangenen Anregungen sowie eventueller Einsprüche wird danach das fertige Regelwerk erstellt und veröffentlicht. Zwischen einer Projektidee und der Erstellung eines fertigen Regelwerkes vergehen daher üblicherweise zwei bis drei Jahre, in Einzelfällen kann deutlich mehr Zeit beansprucht werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 11 / 2012 (November 2012)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Robert Jüpner
Dr. Klaus Piroth

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