In den 10 Jahren, die seit dem Extremhochwasser in Sachsen vergangen sind, wurde viel für den Hochwasserschutz getan: die Vorhersage, die Kommunikation sowie die Hochwasserschutzanlagen wurden verbessert und es wurden neue Deiche sowie Hochwasserrückhaltebecken errichtet oder angepasst. Eine wichtige Frage ist aber, wie sich das Hochwasserbewusstsein der potenziell betroffenen Bevölkerung entwickelt hat. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob die Lehren von 2002 in Erinnerung sind und weitergegeben wurden oder ob das Hochwasserbewusstsein nachgelassen hat und man sich angesichts besseren Schutzes in Sicherheit wiegt.
Im Jahre 2012 jährt sich zum 10. Male das Hochwasser im Osterzgebirge und an der Elbe. Dieses Ereignis, welches seinerzeit auch die Vorstellungskraft sehr vieler Fachleute überstieg, hat zahlreiche Aktivitäten im Bereich der Nachsorge und der Vorsorge für künftige Ereignisse nach sich gezogen. Zur Nachsorge gehören die Schadensbeseitigung, die Ereignisanalyse und der Wiederaufbau, welcher den erkannten Gefährdungen Rechnung tragen soll. Im Rahmen der Vorsorge spielen die Flächenvorsorge zur Erhöhung des natürlichen Hochwasserrückhaltes, der gemeinschaftliche und individuelle technische Hochwasserschutz sowie der organisatorische Hochwasserschutz mit Risiko-, Informations- und Verhaltensvorsorge eine wichtige Rolle. Diese Maßnahmen haben die Aufgabe, die Verletzbarkeit (Vulnerability) der Menschen, ihrer Siedlungen, Infrastruktur und Produktionsanlagen durch das Naturereignis Hochwasser zu vermindern und deren Widerstandskraft (Resilience) zu erhöhen. Während Überf lutungsbereiche und Schäden quantifiziert werden können, ist die Quantifizierung von Vulnerability und Resilience sowie des zur organisatorischen Vorsorge besonders notwendigen Hochwasserbewusstseins nach wie vor schwierig.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 7-8 / 2012 (Juli 2012) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr.-Ing. Antje Bornschein Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Pohl | |
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Zukunftsfähiger Hochwasserschutz im Einklang mit der Natur
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Im Jahr 2005 wurde der Deich am tidebeeinflussten Aper Tief aus Gründen des Hochwasserschutzes zurückverlegt. Es entstand ein ungeregelter Polder als Retentionsraum, in dem sich die Natur uneingeschränkt entwickeln konnte. Die Ergebnisse eines sechzehnjährigen Monitorings von Projektbeginn an hinsichtlich der Schutzgüter Wasser, Boden, Flora und Fauna zeigen, dass die Ausdeichung als Modell für kommende Konzepte des naturnahen Hochwasserschutzes dienen kann.
Die neue Arbeit- und Merkblattreihe DWA-A 102/BWK-A 3 zur Bewirtschaftung von Regenwetterabflüssen
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Mit Ausgabe Dezember 2006 wurde das DWA-Regelwerk um das Arbeitsblatt DWA-A 100 „Leitlinien der integralen Siedlungsentwässerung (ISiE)“ erweitert [1]. Damit wurde ein übergeordneter Handlungsrahmen für eine ganzheitliche Betrachtungsweise in der Siedlungsentwässerung geschaffen mit Vorgaben („Leitlinien“) für die zukünftige Bearbeitung neuer bzw. die Überarbeitung
bestehender Arbeits- und Merkblätter, die überwiegend bauwerksund
anlagenbezogene Einzelthemen zum Gegenstand haben. Dabei geht es um die beiden Schutzgüter „Entsorgungssicherheit“, d. h. eine sichere und (weitestgehend) überflutungsfreie Entwässerung für Schmutz-, Misch- und Niederschlagswasser und „Gewässerschutz“, d. h. die Vermeidung bzw. die gewässerverträgliche Begrenzung niederschlagsbedingter Belastungen.
Das Hochwasserrückhaltebecken Erbach-Schönnen im Odenwald
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1968 erstellte das Land Hessen einen generellen Entwurf für die Abflussregelung im Niederschlagsgebiet der Mümling. In diesem wurden neben Gewässerausbaumaßnahmen sechs Hochwasserrückhaltebecken
(HRB) an Nebengewässern der Mümling vorgeschlagen. Auch die Grundlagen zur Gründung des Wasserverbandes Mümling wurden mit diesem Planwerk geschaffen.
Zum Klimawandel im Harz und seinen Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft
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Bundesprogramm Blaues Band an der Schnittstelle zwischen Wasserstraße, Wasserwirtschaft und Naturschutz
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