Trotz vieler Erfolge ist die ökologische Funktionsfähigkeit der großen Flusssysteme in Deutschland letztendlich noch nicht zufrieden stellend. Vor allem die ökologische Durchgängigkeit großer Flüsse und ihrer Nebengewässer für Fische muss verbessert werden.
Die Bundeswasserstraßen stellen stromauf und stromab für wandernde Fischarten die Hauptverbindungsachsen zwischen dem Meer und den Flussunterläufen sowie den Flussoberläufen mit ihren Nebengewässern dar. Von den rund 5 500 km langen Bundeswasserstraßen in Deutschland sind 3 000 km staugeregelt; 253 Staustufen, davon 164 mit Wasserkraftanlagen, können in den Bundeswasserstraßen abgegrenzt werden und müssen hinsichtlich ihrer fischökologischen Bedeutung und der Dringlichkeit von Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit betrachtet werden. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit ist in großen Fließgewässern oft mit hohen Kosten verbunden. Im Sinne der Kosteneffizienz ist daher eine zeitliche und räumliche Priorisierung von Maßnahmen unabdingbar. Aufgrund der Größe der Aufgabe und der erforderlichen hohen finanziellen Anstrengungen zur Erreichung der Durchgängigkeit in Bundeswasserstraßen kann die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung nur in mehreren Schritten bzw. im Verlauf mehrerer Bewirtschaftungszyklen die Vorgaben der WRRL umsetzten. Hierzu entwickelte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein mehrstufiges Konzept, welches die bundesweite Reihung der Maßnahmen in Anlehnung an die Bewirtschaftungszyklen nach WRRL festlegt. In diesem Fachbeitrag werden dazu die wesentlichen fischökologische Grundlagen vorgestellt.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 5 / 2012 (Mai 2012) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | PD Dr. Jochen Koop Christian von Landwüst Steffen Wieland Matthias Scholten | |
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Herausforderungen im Einsatz des THW bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2021
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Das Technische Hilfswerk (THW) ist die operativ taktische Organisation für den Zivilschutz des Bundes. Sie untersteht dem Bundeministerium des Innern und für Heimat (BMI). Seit ihrem Gründungsjahr im Jahr 1950 gewährleisten THW-Einsatzkräfte, dass Menschen in Not so schnell wie möglich Hilfe erhalten. Aktuell engagieren sich bundesweit mehr als 80 000 Männer und Frauen ehrenamtlich in 668 Ortsverbänden. Davon sind mehr als 12 000 Mädchen und Frauen. Hauptamtlich beschäftigt das THW rund 1 800 Mitarbeitende und es gibt zusätzlich bis zu 2 000 Bundesfreiwilligendienst-Plätze pro Jahr. Somit arbeiten 97 % der THW-Angehörigen als Ehrenamtler und engagieren sich in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent Hilfe leisten zu können.
Wissenstransfer und Kommunikation grenzüberschreitend gestalten
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Die EU-Mitgliedsstaaten gehen mit dem Thema des Eintrags von Spurenstoffen in die aquatische Umwelt und dessen Reduzierung zum Teil sehr unterschiedlich um. Das Interreg V A-Projekt CoMinGreat vereint Partner aus Wallonie, Luxemburg, Lothringen, Rheinland-Pfalz und Saarland, um Werkzeuge zu entwickeln, die bei der Entwicklung von gemeinsamen Strategien helfen sollen.
Wasserkraftnutzung und EG-Wasserrahmenrichtlinie
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Immer mächtiger werden die Forderungen verschiedener Kreise, die Wasserkraftnutzung zu beschränken oder nur noch bei Erfüllen massiver gewässerökologischer Maßnahmen zuzulassen. Was macht das Sinn, wenn das Medium Wasser durch Schmutzstoffe und hier besonders Spurenstoffe schon so „verseucht“ ist, dass Gewässerorganismen sich unterhalb üblicher Kläranlagen gar nicht mehr selbst reproduzieren können?
Woran das Gebot zur Bürgerbeteiligung bei der WRRL-Umsetzung scheitert
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Brauchen wir im Zeitalter der Digitalisierung noch Durchflussmessungen?
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Der Einsatz digitaler Technologie hat auch im Durchflussmesswesen in den letzten Jahren Fortschritte gebracht. Der heutige Stand der numerischen Modellierung, der Messtechnik sowie der Kontrolle der Messdaten wäre ohne Digitalisierung nicht denkbar. Bedenklich ist jedoch, dass der Eindruck erweckt wird, man könne alle hydrologischen Probleme online ohne Durchflussmessungen lösen. Die Praxis jedoch belegt, dass hochwertige Durchflussmessdaten zur Kalibrierung und Verifizierung der digitalen Modelle und Algorithmen unabdingbar sind.